§17. Die gleichmässige Konvergenz der Reihen.
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eine gewisse Ordnung statt, so kann sie durch Aenderung
dieser Ordnung aufhören, oder es leann, wenn dies nicht der
Fall ist, die Summe der Reihe eine ganz andere iverden.
So ist z. B. von den beiden aus denselben Gliedern gebildeten
Reihen
1 —
1 +
1
1_
1
+
+ -4
V 5
1
v4
•4*
i
i
+
nur die erste konvergierend, während die folgenden
1 i j_ i iJ_
2^3 5 ' ' ' *
1 + Ъ — i + i + т — i + • . .
zwar beide konvergieren, aber keinesfalls dieselbe Summe haben.
Damit ist der Grund klargelegt, weshalb man mit den
bedingt konvergierenden Reiben nicht in derselben Weise ver
fahren kann , wie mit den unbedingt konvergierenden; man
hat damit die tiefere Einsicht erlangt in das Wesen der Reihen
selbst.
§ 17. Die gleichmässige Konvergenz der Reihen.
Einen weiteren Einblick in das Verhalten der unendlichen
Reihen eröffneten zwei Arbeiten von Herrn Stokes *) und
Herrn Seidel 1 2 ) sofern sie das Verhalten konvergierender
Reihen an den Sprungstellen erklärten. Die beiden Abhand
lungen erschienen fast gleichzeitig, so dass man beide als die
Entdecker dieser wichtigen Eigenschaft der Reihen ansehen
1) On the critical values of the sums of periodic series. Trans
actions of the Cambridge phil. Soc. Vol. VIII pag. 533. Mathematical
and physical papers Vol. I. pag. 286.
2) Note über eine Eigenschaft der Reihen, welche diskontinuier
liche Funktionen darstellen. Abh. der Miinchn. Acad. Bd. VII 1848.