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Ferner sey G ein beliebiger Punkt der Seite AC, in welchem
diese in zwey ungleiche Theile getheilt ist, GH st AL und
Gl st LG; so ist zu beweisen, daß das Parallelogramm
BEDF > BHGI sey.
Man trage auf der nöthigen Falles verlängerten Geraden L A
die BI von I nach X, nämlich man mache IK — BI und ziehe durch
K und G die Gerade KL, welche die Seite LG in L durchschneidet;
so ist das A G1K c\? A GHL (?), also GK = GL.
Zieht man nun LM [| AB; so ist auch A GLM cvj A AGK,
mithin A CGL > A AGK, also auch
ABLG -f- A CGL > ABLG -j- A AGK,
oder
A ABC > A BKL, also auch ~ A ABC > 7 A BKL
oder, weil nach a) BEDFaj A ABC und aus demselben Grunde
BHGI = ; A BKL ijl,
BEDF > BHGI.
Was läßt sich aus diesem Sahe folgern?
$. 4.
Lehrsätze. 1) Zwey Dreyecke sind einander gleich, wenn sie
zwey Seiten wechselseitig gleich haben und wenn die von diesen gleichen
Seiten eingeschloffenen Winkel sich zu 2 B ergänzen.
2) Zieht man durch die Endpunkte einer jeden Diagonale eineö
beliebigen Vierecks Parallelen zur andern Diagonale; so entsteht ein
Parallelogramm, deffen Flächenraum doppelt so groß ist, als der des
Trapezoides, mag dieses eineneinspringenden Winkel enthalten, oder
nicht.
$■ 5.
Lehrsatz. Wenn man über zweyen Seiten eines gegebenen
Dreyecks, als Grundlinien, zwey beliebigeParallelogramme nach außen
oder nach innen (d. h. deren Flächen entweder ganz außer dem Dreyecke
oder zum Theile über das Dreyeck fallen) errichtet; so ist die Summe dersel
ben gleich einem dritten Parallelogramme, dessen eine Seite die dritte
Seite des Dreyecks ist, und dessen andere Seite gleich und parallel
ist mit der Geraden, welche den Durchschnitt der beyden, jenen Drey
ecksseiten gegenüberliegenden Seiten jener zwey Parallelogramme, oder?
Salomon's Sammt. geom. Aufg. q