Einnndzwanzigstes Kapitel.
Von den reciproken Verwandtschaften.
396. Lineare Reciprocität. Als die wichtigsten Uber
tragungsmethoden der analytischen wie der reinen Geometrie
haben wir die Lehre von den linearen Substitutionen oder
Verwandtschaften und das Dualitätsprincip erkannt. Diese
beiden Mittel gestatten aber noch eine Verschmelzung in einer
neuen Classe von Verwandtschaften. Ihrem analytischen Aus
druck nach sind auch diese in der Eigenschaft der linearen
Substitutionen, an die Stelle dreier Variabein drei neue Varia
hein einzuführen, enthalten.
Offenbar bleibt die analytische Theorie der §§ 89, 90
absolut ungeändert, wenn wir das eine System von Veränder
lichen als Punktcoordinaten, das andere jedoch als Linien-
coordinaten interpretiren, also die Substitutionen schreiben
ft£/ = Ea ik x k oder pg,' = a n x y + a n x 2 + a l3 x 3 , etc.,
und die Umkehrungen
- Xi = Ekulk.
f 4
Hiernach ist jedem Punkte x t des ungestrichenen ebenen
Systems eine Gerade des gestrichenen ebenen Systems zu
geordnet. Ebenso ist auch jedem Punkte x{ des gestrichenen
Systems eine Gerade £,• des ungestrichenen zugeordnet, nämlich
durch die transponirten Substitutionen
v g/ — £ eckt Xk y ~ X{ = ^ Ah- g*,
weil ug*- und r£ x nur dann identisch werden. Im allgemeinen,