756 XXI. Von den reciproken Verwandtschaften. 415.
2) Aus dem Satze, dafs eine um einen festen Punkt drehende
Gerade in zwei festen Geraden projectivische Reihen bestimmt,
folgt invers: Die Kreise eines Büschels bestimmen in jedem von
zwei festen Kreisen, welche durch je einen der Grundpunkte des
Büschels gehen, projectivische Punktreihen. Ebenso folgt: Die Kreise
eines Büschels bestimmen in einem festen Kreise zwei involu-
toriscke Punktreihen; etc.
3) Die drei Kreise, welche durch einen Punkt und die
Schnittpunkte von je zweien unter drei beliebigen Kreisen gelegt
werden können, haben einen zweiten gemeinschaftlichen Punkt.
Denn die Radicalaxen von drei Kreisen gehen durch einen Punkt.
4) In jedem System von drei Kreisen bestimmen die sechs
Paare conjugirter Berührungskreise von je zweien unter ihnen,
welche durch einen und denselben Punkt gehen, sechs Schnitt
punkte mit einander, welche viermal zu dreien in Kreisen durch
jenen Punkt liegen. Denn die sechs Schnittpunkte der gemein
schaftlichen Tangenten von drei Kreisen liegen viermal zu dreien
in Geraden.
5) In einem Dreieck, welches von drei Kreisen durch einen
Punkt gebildet wird, die einen und denselben vierten Kreis be
rühren, haben die drei durch diesen Punkt, je einen der Eck
punkte und den Berührungspunkt der Gegenseite des Dreiecks
gehenden Kreise einerlei Radicalaxe, und die drei Kreise, welche
durch ihn und je ein Paar der Berührungspunkte bestimmt sind,
schneiden die das Dreieck bildenden Kreise in Punkten, welche
mit jenem Schnittpunkt der letztem auf einem Kreise liegen. Der
Satz ist die Inversion der zu den Sätzen des § 315 (für einen
eingeschriebenen Kreis) gehörigen Figur.
6) Wenn zwei veränderliche Kreise sich unter constantem
Winkel auf einer festen Kreisperipherie und überdies in einem
festen Punkte schneiden, so umhüllt der Kreis, welcher in jeder
ihrer Lagen durch den festen Punkt mit ihren veränderlichen
Schnittpunkten im festen Kreise bestimmt wird, einen zweiten
festen Kreis, welcher mit dem ersten und jenem Punkte dieselbe
Radicalaxe hat. Denn wenn zwei Gerade sich auf einem festen
Kreise unter constantem Winkel schneiden, so umhüllt die Ver
bindungslinie ihrer Schnittpunkte mit dem Kreise einen zweiten
festen, dem ersten concentrischen Kreis.
7) Man transformire durch Inversion die Figur, durch die
man aus drei Paaren entsprechender Punkte von zwei projec-
tivischen concyklischen Reihen die Doppelpunkte derselben be
stimmt (§ 309), für ein auf der Kreisperipherie gelegenes Ceutrum.
Man erhält eine von Cliaslcs benutzte Construction.
8) Aus dem Satz vom Schneiden der Höhen eines Dreiecks