Full text: Analytische Geometrie der Kegelschnitte mit besonderer Berücksichtigung der neueren Methoden (Teil 2)

7G3 XXII. Von der Methode der Projection. 422. 
projicirt sei, so werden die Geraden AB, BC, Cc einander 
parallel und die Relation wird Ah.Bc = Ac.Ba, deren 
Wahrheit ohne Weiteres ersichtlich ist. 
Offenbar reicht es überhaupt zum Beweise solcher pro- 
jectivisehen Eigenschaften von Figuren hin, den Beweis für 
die einfachste derjenigen Figuren zu liefern, in welche die 
gegebene projicirt werden kann; z. B. oft für eine solche, in 
welcher eine gewisse Gerade der Figur unendlich fern erscheint. 
Wenn z. B. gefordert wäre, die harmonischen Eigenschaften des 
vollständigen Viereclcs AB CD mit den Diagonalpunkten EEG 
zu untersuchen, so verbinden wir alle Punkte dieser Figur 
mit einem Punkte 0 im Raume durch Strahlen und schneiden 
die Verbindungslinien durch eine zur projicirenden Ebene OEF 
parallele Ebene, so dafs EF in unendlicher Entfernung pro 
jicirt erscheint. Die Projection A'B'C'D' des Vierecks ist dann 
ein Parallelogramm. Jedes Viereck kann demnach central in ein 
Parallelogramm projicirt werden. Da nun die Diagonalen eines' 
Parallelogramms sich gegenseitig halbiren, d. b. je mit den 
Ecken und dem unendlich fernen Punkt eine harmonische 
Teilung bilden, so schliefst man aus der projectivischen Natur 
dieser Relation, dafs in jedem Viereck eine Diagonale durch 
die anderen und die Ecken harmonisch geteilt wird. 
B. 1) Eine gerade Reihe von Punkten und ihr centralpro- 
jectivisches Bild sind projectivische Reihen. Wenn das Centrum 
der Projection in der Originalreihe liegt, 108 ) so entspricht allen 
von ihm verschiedenen Punkten von dieser ihr Schnittpunkt mit 
der Bildreihe, und alle anderen Punkte der letzteren entsprechen 
dem mit dem Centrum zusammenfallenden Punkte der ersten Reihe. 
Die Projectivitätsgleichung (§ 92) all' -j- bl -f- cl' -f- d = 0 gibt 
für l und l' bez. die constanten Werte c, und c 2 , wenn man hat 
b : a = — c 2 , c : a = — c,, d: a — c x c 2 . Man characterisire die 
entsprechende Specialität projectivischer Strahlbüschel und zeige 
den Zusammenhang dieser singulären Projectivitäten mit der para 
bolischen Involution. (§§ 95, 343.) 
2) Man discutire die Degenerationsformen der Kegelschnitte 
(vgl. §§ 95, 292), welche aus der Verbindung solcher singulär- 
projectivischen Punktreihen und Strahlbüschel hervorgehen — im 
Pall getrennter wie vereinigter Lage. 
3) Wenn zwei Dreiecke ABC, A'B'C' so gelegen sind, dafs
	        
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