454 XIV. Lineare Systeme von Kegelschnitten. 283.
Kegelschnitte S t = 0, S 2 = 0, S 3 = 0 keine Punkte gemein
haben.
Setzen wir die Curven als Tangentengebilde voraus, so
gelten dieselben Betrachtungen dualistisch. Sind = 0,
U 2 = 0, Z 3 = 0 die Tangentialgleichungen von drei Kegel
schnitten, welche nicht derselben Schaar angehören, so
definirt
% 1 -f- x 2 2J 2 -f- = 0
auch ein lineares Kegelschnittsystem zweiter Stufe, welches
man aber etwa als Kegelsclmittgewebe kennzeichnet. Die Curven
desselben genügen drei für die Coefficienten A ik , JB ikf C ik
(§ 163) linearen Bedingungen, können in speciellen Systemen
z. B. drei feste Gerade berühren. Solchen Systemen sind
wir in der Lehre vom Kreise nicht begegnet, weil es nicht
unendlich viele Kegelschnitte gibt, die durch zwei feste Punkte
gehen und drei weiteren Bedingungen genügen.
Sind nun ferner S ± = 0, S 2 — 0, $3 = 0, S± = 0 bez.
2J 1 =0, 2J 2 — 0, H 3 = 0, = 0 vier Kegelschnitte, welche
nicht demselben Netz bez. Gewebe angehören, so stellt die
drei Parameter enthaltende Gleichung
/5 S l -j- h 2 S 2 h 3 S 3 -f- h i S i = 0,
bez.
x l^l + + *3^3 “1“ — 0
lineare Systeme dritter Stufe dar, welche unendlich viele Netze
bez. Gewebe enthalten. Und endlich kann man genau so
zu Kegelschnittsystemen vierter Stufe aufsteigen, welche noch
einer einzigen linearen Bedingung genügen und durch fünf
Curven bestimmt sind, die nicht einem System dritter Stufe
angehören. Man mufs die Systeme unterscheiden, je nach
dem man die Kegelschnitte als Punkt- oder Tangentengebilde,
in x- oder I-Coordinaten gegeben denkt, etwa in punctuell-
lineare und in tangentiell-lineare Systeme.
Durch die Gleichungen von sechs ganz beliebigen Kegel
schnitten läfst sich demnach die eines jeden vorgelegten Kegel
schnittes linear darstellen, denn es sind dann fünf Constanten
verfügbar.