492 XV. Projectivische Eigenschaften der Kegelschnitte. 300.
AÄ, PP', sie schneiden sich in einem Punkt P, durch welchen
die Sehnen aller Paare der Involution gehen. Das rechtwinklige
Paar hat seine Enden in dem durch P gehenden Durchmesser;
das Paar der Doppelstrahlen geht nach den Berührungspunkten
der Tangenten, die man von P aus an den Kreis ziehen kann.
Es ist offenbar, dafs man durch dieselbe Construction die Doppel
punkte einer involutorischen Reihe bestimmen kann.
2) Direct construirt man diese Doppelpunkte einer involu
torischen Reihe auf Grund des dualistisch entsprechenden Satzes:
An einen die Reihe berührenden Kreis zieht man von den ge
gebenen Paaren A, A'\ P, B' die Tangenten und verbindet ihre
Schnittpunkte durch eine Gerade p. Die Tangenten des Kreises
in den Punkten der letzteren gehen nach den Doppelpunkten.
3) Derselbe erste Satz löst auch die Aufgabe, das gemeinsame
Paar von zwei vereinigten involutorischen Büscheln, und der dua
listische zweite die Aufgabe, das gemeinsame Paar von zwei ver
einigten involutorischen Reihen zu bestimmen. Die Aufgaben der
Bestimmung eines Paares der Involution von Strahlen, welches recht
winklig ist, oder einen gegebenen Winkel, ein gegebenes Segment har
monisch teilt, die Bestimmung eines zu zwei Paaren von Elemen
ten zugleich harmonischen Paares, etc. sind besondere Fälle dieses
Problems. Das gemeinsame Paar ist stets reell, so lange nicht die
Doppelelemente beider Involutionen reell sind und sich trennen.
5) Zwei imaginäre Gerade in derselben Ebene sind durch
ihre reellen Punkte T.\ T* und ihre symmetrisch harmonischen
Darstellungen {aba'} und [a*b*a*'} an denselben gegeben; man
bestimme ihren Schnittpunkt. Man lege durch die reellen Scheitel
P, P* einen Hilfskreis, der die Strahlen a, b etc. in A, P, . . .
schneidet. Um nun die Involutionen {aba } etc. mit Beibehaltung
ihres Bewegungssinnes von dem gemeinsamen Strahl TT* aus
harmonisch darzustellen und dann nach § 96 als ihren perspec-
tivischen Durchschnitt die harmonische Darstellung des gesuchten
Schnittpunktes zu erhalten, sind folgende Schritte zu thun; für
die Involution um P: Man bestimme ihren Pol P im Hilfskreis
auf dem Durchmesser von P und in der Geraden AA' } daraus
den zu T* entsprechenden Punkt P*' und den vierten harmonischen
zu P in Bezug auf P*' P*, sowie dessen durch P gehende und
den Kreis in U, U' schneidende Polare. Sind daun £*, £*', w, u
die Strahlen aus P nach T* P*', U, U' und liegen u, t*\ u und t*
im Sinne von aba', so bilden sie die harmonische Darstellung
der ersten imaginären Geraden von t* aus. Ebenso erhält man
die der zweiten und die ihres Schnittpunktes.
5) Zwei imaginäre Punkte sind durch ihre reellen Geraden
t, l* und ihre symmetrisch harmonischen Darstellungen in den