494 XV. Projectivische Eigenschaften der Kegelschnitte. 301.
struction der Involution mittels des vollständigen Yierseits
in § 94 wieder. Diese Constructionen aus Viereck und Vier-
seit liefern zu einem durch fünf Punkte resp. fünf Tangenten
bestimmten Kegelschnitt neue Punkte auf den Strahlen durch
einen derselben resp. neue Tangenten aus den Punkten einer
der gegebenen.
B. 1) Eine Involution in der Geraden p sei durch zwei Paare
V, X x und V, Y 1 eonjugirt imaginärer Punkte mittels ihrer
symmetrisch hannonischen Darstellungen [ABA') resp. {CI)C'\
bestimmt; man construirt Z x zu Z mittels eines Büschels von
Kreisen mit reellen Grundpunkten S lx S 3 (§ 124). Der Kreis
des Büschels durch Z schneidet B zum zweiten mal in Z x . Die
Kreise durch ein willkürlich gewähltes S x und X, X x resp. Y, Y x
sind bestimmt aus der Polinvolution in^ —Paare {ABA'B'} etc.
— und der Involution rechtwinkliger Richtungen in der unendlich
fernen Geraden nach § 299, 8. Das Rechtwinkelpaar der In
volution aus S x über ABA'B' gibt die Endpunkte des in B zu
p rechtwinkligen Durchmessers für den ersten und das der In
volution über CB CD' die des in D zu p rechtwinkligen Durch
messers für den zweiten Kreis. Ist das eine der gegebenen Paare
reell, so vereinfacht sich die Construction. Sie bleibt auch für
zwei reelle Paare nützlich, obschon sie nicht linear ist.
2) Wenn ein Dreieck einem Kegelschnitt eingeschrieben ist,
so schneidet eine Transversale diesen und zwei Seiten des Drei
ecks, die dritte Seite und die Tangente des Kegelschnittes in
der gegenüberliegenden Ecke in sechs Punkten einer Involution.
Denn die Tangente bildet mit dem Dreieck ein eingeschriebenes
Viereck.
3) Jede Transversale schneidet einen Kegelschnitt und zwei
feste Tangenten desselben in zwei Punktepaaren, welche eine
Involution bestimmen, die in der Berührungssehne jener festen
Tangenten desselben einen Doppelpunkt hat.
Denn die Berührungssehne bildet als ein Paar von Gegen
seiten mit den Tangenten ein eingeschriebenes Viereck.
Man bildet leicht die dualistisch entsprechenden Sätze.
4) In jeder Transversale werden von einer Hyperbel und
ihren Asymptoten Segmente bestimmt, die denselben Mittelpunkt
haben. — Denn einer der Doppelpunkte ist unendlich fern.
5) Wenn zwei Kegelschnitte demselben Viereck umgeschrieben
sind, so sind die Berührungspunkte einer gemeinschaftlichen Tan
gente zu ihren Schnittpunkten mit den Gegenseitenpaaren des
Vierecks harmonisch eonjugirt. Denn sie sind die Doppelpunkte
der Involution, welche diese bestimmen.