§ 2. Uber die Auflösung der Qieichungen.
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Da der wahre Wert zwischen 21,544346 und 21,544347 liegt, ist dies Ergebnis
mindestens bis auf sechs Dezimalstellen genau, und es ist sehr wahrscheinlich,
daß auch die siebente stimmt.
Bei der Anwendung des Verfahrens muß man nicht unnötig
genau rechnen. Wir haben die Fehler y immer nur auf wenige
Dezimalstellen berechnet, nämlich nur so weit, bis man deutlich
das ungefähre Verhältnis der beiden Fehler y x und y 2 erkennt,
denn augenscheinlich kommt es bei der Anwendung der Fehlerregel
nur auf das Verhältnis von y x zu y 2 an. In der Tat läßt sich ja
die Formel (4) so schreiben:
x« — x.
i
Vi
worin y x und y 2 nur in ihrem Verhältnis y 2 :y 1 auftreten. Die
beim Rechnen nötige Voraussicht erlangt man besser durch Übung
als durch lehrhafte Auseinandersetzungen.
Wir wenden uns zu einem zweiten Verfahren, die Lösungen
einer vorgelegten Gleichung annähernd zu bestimmen.
Bei der Fehlerregel besteht das Wesen des Verfahrens darin,
daß wir ein Stück P X P 2 der Fehlerkurve durch eine Gerade ersetzen
und dadurch eine Stelle Q finden, die im Intervall
zwischen x x und x 2 liegt und einen besseren Nähe
rungswert gibt, als es einer der beiden Werte x x
und x 2 ist. Das zweite Verfahren macht nur von
einer schon bekannten Stelle P der Fehlerkurve
Gebrauch. Ist für diese Stelle, deren Abszisse x
und deren Ordinate y sei, die Ordinate nahezu gleich
Null, d. h. liegt die Stelle vermutlich nahe bei
einer Schnittstelle S der Fehlerkurve mit der Abszissenachse (siehe
Fig. 81), so können wir das Kurvenstück SP, von dem S noch nicht
bekannt ist, angenähert durch die Tangente von P ersetzen. Sie
trifft die ^-Achse an einer Stelle T, die der gesuchten Stelle S ver
mutlich näher liegt. Die Abszisse von T gibt somit einen neuen
und wahrscheinlich besseren Näherungswert, als es die Abszisse
von P war. Ist x die Abszisse von T, so ist die Steigung der Tan
gente gleich y.[x — x), welches auch die Vorzeichen von x, y, x'
sein mögen. Sie ist andererseits gleich dem Wert des Differential
quotienten dy : dx für P. Diesen Wert können wir nach (3) auf
S. 115 berechnen. Dann kommt:
Fig. 81.
x — x!
dy
dx