§ 2. Das Messen der Größen.
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stellen, so daß also bei der Anwendung der an sieb genauen Formeln
stets ein Fehler gemacht wird. Dieser Fehler, der sogenannte
absolute Fehler, ist die Differenz zwischen dem durch die ange
näherte Formel gewonnenen Werte und dem wirklichen Werte der
zu berechnenden Größe. Man muß sich darüber Klarheit verschaffen,
um welchen Bruchteil das Ergebnis im ungünstigsten Falle falsch
sein kann, d. h. wie groß das Verhältnis des absoluten Fehlers
zum wahren Werte werden kann. Dies Verhältnis heißt der rela
tive Fehler; es ist der erwähnte Fehler, jedoch gemessen mit dem
wirklichen Werte der zu berechnenden Größe, also dividiert mit
dieser Größe. In den beiden vorliegenden Fällen (2) und (3) gestaltet
sich nun die Betrachtung so:
Wird statt des wahren Wertes de^ Zahl % ein Näherungswert
% benutzt, z. B. 3,14 oder 3,142 oder usw., und ist das Bogen
maß b eines Winkels gegeben, so liefert die Formel, die nun an
die Stelle von (2) tritt, nur einen angenähert richtigen Wert für das
Gradmaß g, nämlich
Die Differenz zwischen g und dem in (2) angegebenen richtigen
Werte g ist der absolute Fehler:
f ISO 7 ISO 7 4 Q r\ TT TT 7
q — q — —y o b = loü— 7 b .
^ 71 71 71 71
Der relative Fehler geht hieraus durch Division mit dem richtigen
Werte g hervor. Er ist also:
9 -^TÄ = 180VLzJi. . A,
9 n n g
wofür man wegen (1) auch schreiben kann:
(4) 9 '~ 9 = n ~ n '.
K g n
Wenden wir uns jetzt zur Formel (3), indem wir annehmen,
daß das Gradmaß g eines Winkels gegeben sei. Wenn statt n ein
Näherungswert n angewandt wird, ergibt sich für das Bogenmaß b
des Winkels ein nur angenähert richtiger Wert, nämlich:
Die Differenz zwischen b' und dem in (3) angegebenen richtigen
Werte b ist der absolute Fehler: