Full text: Lehrbuch der Mathematik für Studierende der Naturwissenschaften und der Technik

§ 3. Besondere Integrationsverfahren. 
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Der erste Schritt zur Berechnung des Integrals (1) be 
steht darin, daß man diese Zerlegung für den Nenner *>(*) 
des Integranden wirklich herstellt, d. h. h x , h 2 . . . h n be 
rechnet. Diese Konstanten h v h v ... h n sind die Lösungen der 
Gleichung w ten Grades v{x) = 0. Ihre Berechnung kann Schwierig 
keiten machen, vgl. dazu § 2 des 3. Kap. Ist aber die Zerlegung (2) 
gewonnen, so behaupten wir nun: 
Wenn h v h v ... h n sämtlich voneinander verschieden 
sind, läßt sich die gebrochene Funktion u[x):v(x) stets in 
eine Summe von Teilbrüchen zerlegen: 
' v{x) x — h x x — h 2 ’'' x — h n ’ 
wo c v c 2 , ... c n Konstanten sind. 
Bezeichnen wir nämlich zur Abkürzung k(x — h 2 ) ... (x — hj 
mit cp (ar), so ist cp (x) nicht gleich Null für x = h x , weil h x von 
h 2 , h 3 , . . . h n verschieden ist. Nach (2) ist ferner: 
(4) v (x) ={x - Äj) cp {x). 
Bedeutet nun c l die Konstante 
(5) . 
U (hl) 
<p(K) 
worin cp (hf) 4= 0 ist, so hat die ganze Funktion 
u (ar) — c x cp (#) 
höchstens den Grad n— 1, da u(x) nach Voraussetzung von niedri 
gerem Grade als v(x) ist und dasselbe von cp(x) gilt. Für x — h x 
ist die Funktion u(x)—c x (x) wegen (5) gleich Null, mithin nach 
Satz 30, S. 114, mit x — h x teilbar. Die Division liefert eine ganz 
Funktion u x (x) vom höchstens (n — 2) ten Grade. Nun ist u[x) gleich 
c x cp[x) + {x — h x )u x (x) und v(x) nach (4) gleich (x — h x )cp(x), mithin: 
/A\ u(x) __ e, (p (x) + (x — hfrUjJx) _ c x u x (x) 
' v (x) (x — h x ) (p (x) x — h x cp (x) 
Da 
v (ar) — k{x — h x ) {x — h 2 ) ...(x — h n ) und cp {x) = k [x - h 2 ) ... [x - h J 
ist, hat der letzte Bruch rechts in (6) wieder die Form der linken 
Seite, aber Zähler und Nenner sind um eine Einheit im Grade 
niedriger. Ebenso, wie wir gesehen haben, daß u(x):v(x) in der 
Form (6) zerlegbar ist, ergibt sich also, daß u x (x):cp(x) in der Form 
Co , (x) 
x — h 2 
zerlegbar ist, usw. So fahren wir fort, bis schließlich im Nenner 
des letzten Bruches nur noch ein Glied k(x — Ä^hsteht, im Zähler
	        
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