§ 4. Die Fourier sehe Reihe.
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Jedoch gilt dies nur unter gewissen Voraussetzungen über
die Stetigkeit und die Unstetigkeitsstellen der periodi
schen Kurve.
Die Betrachtungen, mittels deren man den Satz beweist, wollen
wir so weit verfolgen, daß der Leser einen hoffentlich klaren Begriff
von der Sache und von der einen eigentümlichen Schwierigkeit be
kommt, die im Beweise liegt. Wer will, kann diesen Paragraphen
auch überschlagen, doch raten wir davon ab.
Denken wir uns, es liege irgend eine periodische Kurve vor
wie in Fig. 292 auf S. 417, wo die Periode gleich a ist. Es leuchtet
ein, daß man die Einheit der Abszissen, mit der man ja auch die
Periode a zu messen hat, anders und zwar so wählen kann, daß
der Zahlenwert der Periode gerade gleich 2n wird. Wählt man
nämlich die neue Abszisseneinlieit so, daß sie sich zur alten verhält
wie a zu 2n, so verhalten sich die Maßzahlen, ausgedrückt in der
neuen Einheit, zu den alten Maßzahlen wie 2% zu a; mithin be
kommt der Endpunkt # = a der ersten Periode in der neuen Ab
szisseneinheit die Abszisse 2n. Durch geeignete Wahl der
Abszisseneinheit kann man demnach immer erreichen,
daß die Periode einer vorgelegten periodischen Kurve
gerade gleich 2% wird. Dasselbe geht rechnerisch hervor, wenn
man den Satz 109, S. 419, für k = a:2% anwendet.
Die Periode 2% ist deshalb am bequemsten, weil die einfachsten
stetigen periodischen Punktionen, nämlich sin# und cos#, nach S. 419
die primitive Periode 27t haben. Zwar haben tg# und ctg# die
noch kürzere primitive Periode 7t; aber sie sind nicht überall stetig,
und außerdem bezieht sich der Satz, auf den wir hinauskommen
wollen, auf die Sinusfunktionen.
Da sin# und cos# die primitive Periode 2% haben, kommt
sin 2# und cos 2# nach Satz 109, S. 419, die primitive Periode %
zu, ferner sin3# und cos3# die primitive Periode |tt, allgemein
sinn# und cosn# die primitive Periode 2n\n. Da jedes ganz
zahlige Vielfache einer Periode nach S. 417 wieder eine Periode ist,
erhellt, daß die überall stetigen Funktionen
sin#, sin 2#, sin3#, . . . sinn#, . . .
cos#, cos 2#, cos3#, ... cosn#. ...
samt und sonders die Periode 2tv haben, wenn dies auch nur für
die beiden ersten Funktionen die primitive Periode ist. Hier liegen
nun unbegrenzt viele Funktionen vor. Deshalb ist es nicht allzu
kühn, die Frage aufzuwerfen, ob man nicht jede vorgelegte,