§ 3. Differentiation der zusammengesetzten Funktionen 107
differenziert. So gehen aus dem ersten Gliede rechts nach
Nr. 35 die Glieder hervor:
(4) u'v^wW -f- uv'w( 0) + u'v (0) w',
die den Gliedern (3) analog sind. Dieselbe Analogie gilt bei
den übrigen Gliedern. Während man bei der Berechnung der
zweiten, dritten usw. Potenz der Summe u -j- v -f- w jedes schon
erhaltene Glied immer wieder mit u -f v + w multiplizieren
muß, wodurch je drei Glieder hervorgehen, muß man hei der
Berechnung des zweiten, dritten usw. Differentialquotienten des
Produktes uvw jedes schon erhaltene Glied immer noch ein
mal differenzieren, wodurch ebenfalls je drei Glieder hervor
gehen. Die oben bemerkte Analogie gilt alsdann stets.
Um dies zu beweisen, wollen wir annehmen, diese Analogie
sei schon bis zur n ten Potenz der Summe bzw. bis zum n ten
Differentialquotienten des Produktes festgestellt. Es sei also
(5) u a vi i w Y , wo a ß -\- y = n ist,
ein Glied der Entwicklung von (u 4 v 4* w ? ) n und
(6) w^>
das entsprechende Glied des n ten Differentialquotienten von uvw.
Wenn wir nun das Produkt (5) mit u 4- v + w multiplizieren,
kommt:
u a + 1 vßw Y 4- u a vß + 1 w y 4“ u a v? w Y + 1 .
Wenn wir andererseits das Glied (6) noch einmal differenzieren,
kommt nach Nr. 35:
w (a + l) v {ß) w (y) u (a) v (ß + l) W (Y) _J_ m( s )## + 1 ),
womit die Behauptung bewiesen ist, weil die Analogie immer
noch besteht.
Es leuchtet ein, daß dieselbe Analogie für die n te Potenz
einer Summe u x 4- w 2 + • • • 4- von m Summanden und für
den n ten Differentialquotienten eines Produktes u x u x .. .u m von
m Faktoren ganz ebenso zu beweisen ist. Mithin folgt:
Satz 6: Die Formel für den n ten Differentialquotienten
eines Produktes von m Funktionen u x , u 2 , ... u m von x kann
aus der Formel für die n te Potenz der Summe der m Funktionen
u x , w 2 ,... u m so gewonnen werden: Man rechnet die n te Potenz voll
ständig aus, wodurch eine Summe hervorgeht. In dieser Summe
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