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Kap. IV. Differentiation unentwickelter Punktionen
Wenn ferner y x , y 2 , . . . y m insbesondere voneinander un
abhängige Funktionen von x x , x 2 , . . . x m sind:
(5) yic~ • • • X nt) (Ä) = 1, 2, . . . Ul),
haben die Gleichungen (5) nach Satz 1 von Nr. 78 Auflösungen
nach x x , x 2 , . . . x m :
x i = % (Vu V2> • • • Vm) (1=1,2,... m).
Damit sind x x , x 2 , . . . x m als Funktionen von y x , y 2 , . . . y m
dargestellt. Indem wir den in Nr. 10 aufgestellten Begriff ver
allgemeinern, werden wir diese neuen m Funktionen die zu
f x , /2? • • • fm inversen Funktionen nennen. Da nun
X 1 = % Ol, Vil • • • SO» 2/* = /*0!>*»,••• X m)
ist, liegt ein besonderer Fall zu den früheren Annahmen (1)
und (2) vor, indem nunmehr z x , z 2 , . . . z m durch x x , x 2 ,... x m
zu ersetzen sind. Aus (4) folgt also, weil die Funktional
determinante von x 1} x 2 ,. . . x m hinsichtlich x x , x 2) . . . x m selbst
gleich Eins ist:
( x 1
x 2 . .
• *-1 (
?/i
y% ■
■ • • i/m\
Ih • •
• y m / \
x i
x 2
• • • X J
( X 1
x 2 .
• • X m\
1
y2 •
..'?//
Vm
( y ‘
Vi • • • y,
\x l
x t ... X,
Satz 6: Die Funktionaldeterminante der zu m unabhängigen
Funktionen von m Veränderlichen gehörigen inversen Funktionen
ist gleich dem reziproken Werte der Funktionaldeterminante der
ursprünglichen Funktionen.
Im Falle m— 1, wo also eine Funktion y = f(x) von
einer Veränderlichen x vorliegt, gibt die Auflösung x = <p(y)
die zu y inverse Funktion in dem früheren, beschränkteren
Sinne. Man sieht also, daß Satz 6 die natürliche Verallgemeine
rung des Satzes 18 in Nr. 37 vorstellt, wonach
dx l
dy dy~
dx
ist.
Beispiel: Sind x, y rechtwinklige Punktkoordinaten in
der Ebene und q, a die zugehörigen Polarkoordinaten, ist also:
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