§ 5. Einführung von neuen Veränderlichen
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einsetzen. Alsdann treten rechts nur die Differentiale d% x , . . . d\ n
auf, für die wir wieder die Werte (8) substituieren. Nun geht
eine in dx x , . . . dx n lineare Gleichung hervor, bei der die Koeffi
zientenvergleichung links und rechts ohne weiteres die ge
suchten Ableitungen zweiter Ordnung der y nach den x liefert.
Entsprechend finden wir die höheren Ableitungen.
100. Die Legendresche Transformation. Es kann
auch Vorkommen, daß man Größen als neue Yeränderliche ein
führt, die mit den ursprünglichen Veränderlichen durch Diffe
rentialgleichungen verknüpft sind. Im Falle einer unabhängigen
Veränderlichen gibt Nr. 95 ein Beispiel, im Falle zweier un
abhängiger Veränderlicher wählen wir als Beispiel eine von
Legendre zuerst benutzte Transformation, die gelegentlich in
der Theorie der partiellen Differentialgleichungen angewandt wird.
Verstehen wir unter z irgendeine Funktion von zwei un
abhängigen Veränderlichen x und y, so werden auch ihre
partiellen Ableitungen erster Ordnung nach x und y, die wir
wieder mit p und g bezeichnen wollen, Funktionen von x
und y sein. Wir können sie daher als neue unabhängige Ver
änderliche benutzen, sobald sie voneinander unabhängig sind,
d. h. sobald die Funktionaldeterminante
dp dp
d 2 z d 2 z
dxdy
dx 2 dxdy
dq dq
d 2 z d 2 z
dxdy
dxdy dy 2
d 2 z d 2 z / d 2 z \ 2
dx 2 W ~ \My) ^
ist. Dies wollen wir voraussetzen. Alsdann dürfen wir ferner
irgendeine Funktion von x, y, z, p, g als neue abhängige
Veränderliche betrachten, da sie ja als Funktion von x und у
allein aufzufassen ist, weil z, p und g Funktionen von x und у
sind. Die Legen dresche Transformation besteht nun darin, daß
p und g als neue unabhängige und
u = px -f gy — z
als neue abhängige Veränderliche dienen sollen. Es handelt
sich daher darum, die Ableitungen von z nach x und y durch
p, g, u und durch die Ableitungen von u nach p und g aus
zudrücken. Die von erster Ordnung sind schon durch
[99,100