§2. Yon den Funktionen
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liehen x x , x 2 , . . . x n , wenn eine Vorschrift vorhanden ist, die
jedem bestimmten Wertsystem x x , x 2 , . . . x n , das innerhalb des
Variabilitätsbereiches von x x , x 2 , ... x n liegt, einen, aber auch
nur einen bestimmten Wert der Veränderlichen y zuordnet. Als
dann heißen x x , x 2 , ... x n die unabhängigen Yeränderlichen.
Die Funktionen y, die wir in der Folge betrachten, werden
meistens analytisch definiert sein, d. h. mittels Gleichungen, die
zwischen ihnen und den unabhängigen Yeränderlichen bestehen.
Eine Funktion heißt algebraisch, wenn die Gleichung, durch
die sie mit den unabhängigen Yeränderlichen verknüpft wird,
dadurch hergestellt worden ist, daß man auf alle Yeränderlichen
und eine Reihe von Konstanten nur die sogenannten algebrai
schen Operationen angewandt hat, nämlich die Addition und
Subtraktion, die Multiplikation und Division, die Erhebung in
Potenzen mit ganzen konstanten Exponenten und die Ausziehung
von Wurzeln mit ganzen konstanten Exponenten. Da man die
vorkommenden Wurzeln dadurch entfernen kann, daß man die
Gleichung in passende Potenzen mit ganzzahligen Exponenten
erhebt, und da man ferner durch passende Multiplikationen
auch alle diejenigen Nenner und negativen Potenzen beseitigen
kann, in denen Veränderliche Vorkommen, so leuchtet ein, daß
eine Gleichung, durch die eine algebraische Funktion y von
x x , x 2 , . . . x n definiert wird, stets, indem man sie nach Po
tenzen von y ordnet, auf die Form gebracht werden kann:
X 0 f + ^iV n ~ 1 + X 2 y n ~ 2 • • • + X n _ x y + X n = 0,
wo X 0 , X x , X 2 , . . . X n nur noch die unabhängigen Veränder
lichen x x , x 2 , ... x n enthalten, und zwar mit einer Reihe von
Konstanten nur noch durch die Operationen: Addition, Sub
traktion und Multiplikation verknüpft. Aber es ist nicht
sicher, daß, wenn man eine derartige Gleichung nach Belieben
bildet, auch zu einem beliebigen Wertsystem x x , x 2 , ... x n
ein reeller Wert von y vorhanden ist.
Sicher ist dies jedoch der Fall, wenn die Gleichung ins
besondere vom ersten Grade hinsichtlich y ist: X 0 y -f- X x = 0,
da sie dann in der Form