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Kap. VII. Theorie der ebenen Kurven
vor, nämlich ein Kegelschnitt. Nach Nr. 175 ist jede algebra
ische Kurve erster Ordnung
a 1 x 1 -f a 2 x 2 + a 3 x 3 = 0
eine gerade Linie.
Nun sei (jj : £ 2 : J 3 ) irgendein bestimmt gewählter Punkt
in der Ebene. Nach Satz 7 von Nr. 175 geht die Tangente
des Punktes {x x : x 2 : x 3 ) der algebraischen Kurve n ter Ordnung (1)
durch jenen Punkt, sobald
(2) Ei^+Ei^+Ss“*“ 0
ist. Weil u x , u Xi , u Xi nach Satz 10 von Nr. 91 homogene Funk
tionen (n — l) teu Grades von x x , x 2 , x 3 sind, ist die linke Seite
von (2) eine homogene ganze rationale Funktion (n — l) ten
Grades von x x , x 2 , x 3 . Daher folgt:
Satz 8: Die Berührungspunkte aller von einem festen Funkte
ausgehenden Tangenten einer ebenen algebraischen Kurve n ter Ord
nung liegen auf einer algebraischen Kurve (n — l)^ r Ordnung.
Ist der Punkt : J 2 : jt 3 ) ein Punkt der Geraden
Ei + a 2 h + «3 = 0
und rückt er auf ihr ins Unendlichferne, d. h. wird £ 3 = 0
(vgl. Nr. 175) und i x : J 8 = — a 2 : a x , so nimmt (2) die Form an:
a 3 u Xi -a x u^= 0,
und dies ist nach wie vor die Gleichung einer algebraischen
Kurve (n—l) ter Ordnung. Wir würden daher zu dem Satze 8
für den Fall kommen, wo der gegebene feste Punkt unendlich
fern liegt. Will man aber das Unendlichferne vermeiden, so
braucht man nur zu beachten, daß sich alle linearen homogenen
Gleichungen
&1E1 + &2E2 4- b 3 i 3 = 0,
die von demselben Wertsystem (— a 2 :«!:()) befriedigt werden,
ergeben, wenn wir a x b 2 —a 2 b x = 0 wählen, d. h. b x :b s —a x :a 2
setzen, so daß sie die Form haben:
«1E1 + a zh + konst. i 3 = 0,
oder, nicht homogen geschrieben, die Form:
a x l + a 2 t) = konst.