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Kap. VII. Theorie der ebenen Kurven
Beide Werte sind gleich Null für x — — a, y = 0 und für
x = —\a, y = 0; aber das zweite Wertepaare genügt der
Gleichung (1) nicht und gehört daher auch gar nicht zu einem
Kurvenpunkte. Also folgt:
Der isolierte Punkt ist hier analytisch als derjenige Punkt
der Kurve F = 0 gekennzeichnet, für den sowohl F x als auch
F y gleich Null ist.
186. Beispiel einer Schnabelspitze. Jetzt liege die
Gleichung vor: *
(1) (y — x 2 ) 2 — x h = 0.
Ihr genügen zwei Funktionen y von x, nämlich:
y = x 2 { 1-)- ]/x) und y = x 2 ( 1— ]/x),
die nur für positives x definiert und stetig sind. Beide Funk
tionen werden durch Kurvenzweige dargestellt, die vom Anfangs
punkte 0 ausgehen. Dabei ist:
y'=$x(4-f 5 ]/:r|) bzw. y = -^x (4 — 5 ]/x ).
Für x = 0 sind beide Werte y gleich Null. Beide Zweige
berühren also in 0 die positive #-Achse. Die erste Funk
tion y ist stets positiv und wächst be
ständig, die zweite ist positiv für je
des positive x < 1, dagegen negativ
für x > 1 und hat ihr Maximum für
x = (*) 2 . Infolgedessen ergibt sich
das Bild in Fig. 35. Der Anfangs
punkt 0 ist wie im Beispiele von
Nr. 184 eine Spitze, wenn beide Kur
venzweige zusammen als eine Kurve
aufgefaßt werden. Aber diese Spitze
unterscheidet sich von der Spitze in Fig. 33 dadurch, daß jetzt
beide Kurvenzweige in der Umgebung der Spitze auf derselben
Seite der Spitzentangente liegen. Die Spitze heißt deshalb
eine Schnabelspitze. Wird die linke Seite von (1) mit F be
zeichnet, so kommt:
F x = — 4:(y — x*)x — bx l , F y = 2 (y — x*).
Beide Werte sind gleich Null nur für x = 0, y = 0. Also
folgt:
185,186]