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Kap. VII. Theorie der ebenen Kurven
Aus (2) folgt, daß für den Anfangspunkt ® x = ® yi = 0 wird,
da für ihn F x = F y - 0 ist. Ferner wird nach (3):
02—0 0 = F 2 — F F
»ij/i
also nach wie vor:
0 0 _ _ _
tf(o) 1 - 0> ( °) 3> (0) = o.
*i2/i yiVi
M&er wir können den Winkel a so wählen, daß jetzt außerdem
0W = 0 wegen der ersten Gleichung (3).
Man sieht hieraus, daß wir uns ohne Beeinträchtigung
der Allgemeinheit auf den Fall beschränken können, wo ins
besondere Ff x = 0 ist. Da für x = 0, y = 0 der Ausdruck
F x — F xx F yy verschwinden soll, ist dann auch F { jj = 0.
Folglich nimmt die in Nr. 188 unter (1) angegebene Reihen
entwicklung für F(x, y) die besondere Form an:
(4) F(x,y)-A 0 .j/+ (A K x* + 3A 21 x* !l + 3A 11 xf-+A m y*) + -~.
Welche Beschaffenheit nunmehr der singuläre Anfangspunkt
hat, wollen wir nur in dem Falle untersuchen, wo
^02 ^ 0
ist, d. h. zvo nicht alle Glieder ziceiter Ordnung in der Ent
wicklung von Fix, y) verschwinden. Die Ergebnisse fallen ver
schieden aus, je nachdem A 30 =j= 0 oder M 30 =0 ist.
Zunächst sei:
A 30 =4= 0.
Je nachdem x positiv oder negativ ist, können wir x mit £ 2
oder — | 2 bezeichnen. Wir setzen also x — i| 2 , wo e = + 1
sein darf. Ferner werde y : x mit rj bezeichnet. Dies bedeutet:
Es sollen neue Veränderliche £ und rj vermöge der Substitution
(5) X = £| 2 , y = s^rj 0 = ± !)
eingeführt werden. Aus der Gleichung F(x, y) — 0 wird dann
eine Gleichung in £ und r;, deren linke Seite nach dem Taylor-
schen Satze nach positiven ganzen Potenzen von i; und y in
einer Umgebung des Wertepaares £ = 0, ?; = 0 entwickelbar ist.
Von ihr läßt sich der Faktor | 4 absondern, was geschehen
darf, da ja | = 0 nach (5) auch x — 0, y = 0 nach sich zieht,
während wir nicht den Punkt (0,0), sondern seine Umgebung
betrachten wollen, wo x und y nicht beide gleich Null sind.
Demnach bleibt die Gleichung übrig:
190]