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Kap. X. Flächenkurven und Flächenfamilien
Weil jede Kurve einer Ebene oder Kugel nach Nr. 322
eine Krümmungskurve ist, ergibt sich noch ein Satz, der den
Joachimsthalschen Satz 18 von Nr. 324 mit umfaßt:
Satz 22: Eine auf einer Fläche gelegene ebene oder sphä
rische Kurve ist dann und nur dann eine Kriimmungskurve der
Fläche, wenn die Ebene oder Kugel, auf der die Kurve liegt,
die Fläche unter einem honstanten Winkel schneidet.
Eine einfache Anwendung von Satz 21 ist diese: Die
Tangentenebenen einer Tangentenfläche berühren die Fläche
längs erzeugender Geraden, vgl. Nr. 281, und bilden also längs
dieser Geraden den Winkel Null mit der Fläche. Mithin folgt:
Satz 23: Die Erzeugenden einer Tangenten fl eiche sind
Krümmungskurven der Fläche.
326. Andere Ableitung des Hauptsatzes der vorigen
Nummer. Wir betrachten wieder zwei Flächen und wollen
die Ableitungen von z nach x und y auf der zweiten Fläche
zum Unterschiede mit dem Index 1 versehen. Alsdann gelten
für die Schnittkurve beider Flächen die beiden Formeln:
dz = pdx -j- qdy, dz = p^dx + <hdy.
Wenn nun der Akzent die Differentiation nach der Hilfs ver
änderlichen andeutet, mittels derer die Schnittkurve dargestellt
wird, folgt hieraus:
z
X
y
(1)
2 — «i Pi—p m—9i p
Diese drei gleichgroßen Brüche wollen wir mit k bezeichnen.
Außerdem setzen wir:
Alsdann kommt:
Pp = k(ppi + m + i) — <h(p 2 +
QQ = lihO 2 + 2 2 + 1) - PtPPx + +1)]*.
Wenn ep den Winkel der Normalen beider Flächen in
einem Punkte ihrer Schnittkurve bedeutet, also nach (10) in
Nr. 253:
Vp~ + T + 1 VPi' -f 2i s + 1
aas, 3»6]