Zwölftes Kapitel.
Theorie der Partialbruchzerlegung.
§ 1. Existenz der Partialforuchzerlegung.
381. Vorbemerkung’. Die Zerlegung der gebrochenen
rationalen Funktionen in gewisse Summen von einfacheren
gebrochenen rationalen Funktionen ist für die Analysis von
großer Bedeutung. Wir werden sie besonders in der Integral
rechnung anzuwenden Gelegenheit haben. Daher soll ihre
Theorie, die man die Theorie der Partialbruchzerlegung nennt,
hier entwickelt werden.
Die unabhängige Veränderliche werden wir jetzt wieder
mit x statt mit z bezeichnen; sie darf aber auch komplex sein.
Nach Nr. 379 können wir annehmen, die vorgelegte gebrochene
rationale Funktion F(cc) : f(x) sei schon in einer Form gegeben,
in der die beiden ganzen rationalen Funktionen F{x) und f{x)
relativ prim sind.
Wir werden zuerst beweisen, daß sich F(x) : f(x) als
eine Summe darstellen läßt, deren Summanden Brüche mit
konstanten Zählern sind, während die Nenner ganze positive
Potenzen von ganzen linearen Funktionen sind. Dazu tritt,
falls F{x) von mindestens so hohem Grade wie f(x) ist, eine
additive ganze Funktion. Wir wollen zeigen, daß es nur eine
derartige Zerlegung gibt, und die Wege zur wirklichen zahlen
mäßigen Berechnung der Zerlegung erörtern.
382. Der grundlegende Satz. Der Satz, der die
Grundlage für alles folgende bildet, lautet:
381, 38»]