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Sechstes Kapitel.
Kubatur, Koraplanation und mehrfache Integrale.
§ 1. Kubatur durch eiufache Integrale.
563. Volumen einer Körperschicht. Unter Kubatur
versteht man die Ausmessung der Volumina, weil die Volumina
als Vielfache der Einheit, nämlich des Würfels oder Kubus
von der Kantenlänge Eins, darzustellen sind. Die elementare
Stereometrie definiert nur die Volumina ebenflächig begrenzter
Körper. Liegt ein krummflächig begrenzter Körper vor, so er
setzen wir ihn daher durch einen ebenflächig begrenzten Körper,
der so verändert werden kann, daß sich seine Oberfläche überall
der des gegebenen Körpers beliebig stark nähert. Als das
Vhlumen des gegebenen Körpers bezeichnen wir alsdann den
Grenzwert, dem das Volumen des Ersatzkörpers bei dieser An
näherung zustrebt.
Erst im zweiten Paragraphen wird gezeigt werden, daß
man in dieser Weise stets zu demselben Volumenwerte gelangt,
wie auch der Ersatzkörper beschallen sein mag.
Zunächst betrachten wir einen Zylinder von der Höhe h,
dessen Grundfläche ein ebenes Flächenstück E ist. Der
Linie Je, die das Flächenstück E umrandet, und von der wir
natürlich voraussetzen, daß sie stetig sei, schreiben wir irgend
ein Vieleck ein, indem wir beliebige Punkte auf h aus wählen
und ihrer Reihenfolge nach geradlinig verbinden. Die Fläche
des Polygons sei E'. Das Prisma, dessen Grünfläche E' und
dessen Höhe h ist, und das dieselbe Richtung wie der gegebene
Zylinder hat, ist ein Ersatzkörper, dessen Oberfläche überall
nach der des Zylinders strebt, sobald immer neue Punkte von Je