356 Kap. VI. Kubatur, Komplanation und mehrfache Integrale.
gange nach Null strebt, falls die Summe aller s ijy d. li. die
zwischen l und k gelegene Fläche nach Null strebt. Ist dies
der Fall, so kann man bei dem Grenzwerte lim J von J auf
den zweiten Teil verzichten. Wenn dann /lx und /ly die
positiv gerechneten Seiten irgend eines vollständigen Teil
rechtecks r { . sind und x, y die Koordinaten irgend eines Punktes
bedeuten, der im Innern oder auf dem Rande des betreffenden
Teilrechtecks r i) - liegt, ergibt sich folglich diese symbolische
Darstellung des Grenzwertes:
E
Man bezeichnet diesen Grenzwert, der sich, wie gesagt, nur
noch auf alle vollständigen Teilrechtecke in E bezieht, wieder
als das Doppelintegral
F.
erstreckt über den Bereich E.
Wir haben aber noch zu untersuchen, ob die Summe aller
%, d. h. die zwischen l und k gelegene Fläche, beim Grenz-
übergange in der Tat nach Null strebt. Da l und k stetige
Linien sind und überdies l beim Grenzübergange nach k kon
vergiert, scheint es ohne weiteres aus Satz 1, Nr. 531, zu
folgen. Aber man muß beachten, daß dieser Satz nur dann
anwendbar ist, wenn k aus den Bildlinien von nur einer oder
von nur einigen stetigen Funktionen y von x besteht. Mit den
bisher gemachten Annahmen ist es aber wohl vereinbar, daß k
von Parallelen zur y-Achse in unzählig vielen Punkten getroffen
wird, und dann ist jener Satz nicht anwendbar. Immerhin
würde man dann, falls die Parallelen zur #-Achse die Linie k
nicht unendlich oft treffen, die Abszisse mit den Ordinaten
vertauschen und also doch den Satz an wenden können. Das
selbe gelingt durch Einführung eines gedrehten Achsenkreuzes,
wenn es überhaupt eine Schar von parallelen Geraden gibt,
die k nur in je einer endlichen Anzahl von Punkten treffen.
Wir wollen uns aber auf den Fall beschränken, wo k von
keiner Geraden in unzählig vielen Punkten geschnitten wird.
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