§ 2. Kubatur durch Doppelintegrale. 357
Zur Vereinfachung des Ausdruckes formulieren wir die Vor
aussetzungen als die
Forderung 2): Die zu betrachtende Funktion von zwei Ver
änderlichen x und y soll sich innerhalb eines Bereiches der xy-Ebene
und auf seinem Bande stetig verhalten. Der Band soll eine ge
schlossene und sich nicht schneidende stetige Linie sein. Abgesehen
von etwa vorhandenen geradlinigen Bandstücken soll es keine
Gerade geben, die mit dem Bande unendlich viele Funkte ge
mein hat.
Erfüllt die Funktion f(x, y) diese Forderung für den
Bereich E, so ist das Doppelintegral (3) wohldefiniert. Weil
es sich in der Form (2) als Grenzwert einer Summe darstellen
läßt, in der nur die vollständigen Teilrechtecke <dx Ay Vor
kommen, ist es für die Anwendungen vorteilhaft, sich zu
merken, daß man bei der Aufstellung der Doppelsumme, deren
Grenzwert das Doppelintegral ist, alle unvollständigen Teilrecht
ecke unberücksichtigt lassen darf.
576. Eigenschaften des Doppelintegrals. Ehe wir
zeigen, wie man Doppelintegrale berechnet, sollen noch einige
Eigenschaften der Doppelintegrale nachgewiesen werden. Wir
setzen dabei voraus, daß die Funktion
f(x, y) die Forderung 5D im Bereiche E
mit dem Rande k erfülle.
Zerlegt man den Bereich, indem man
von einer Stelle von k nach einer anderen
Stelle von k innerhalb E eine sich selbst
nicht schneidende stetige Linie l zieht,
siehe Fig. 53, so entstehen zwei Bereiche
E x und E t . Die Forderung 2) erfüllt
f(x, y) auch in E x und E 2 . Deshalb sind auch die auf E 1
und E 2 bezüglichen Doppelintegrale wohl definiert, und aus
ihrer Definition als Grenzwerte von Summen folgt sofort:
(1) y)dxdy =JJf{x,y)dxdy + Jff(x,y)dxdy.
Ve E %
Man kann nun den Begriff des Doppelintegrals noch ver
allgemeinern: Es sei jetzt l eine geschlossene, aber sich selbst
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