Vorwort.
V
welche sich auf Vorstellungen und Lehren der Physik beziehen und
in nicht geringer Anzahl aufgenommen sind, um eine nähere
Verbindung des mathematisches mit dem physikalischen Unterrichte
zu veranlassen, als solche häufig stattfindet. Von den geometri
schen Aufgaben, bei deren Behandlung die Sammlung von
v. Holleben und Gerwien dem Lehrer gute Dienste leisten
wird, sind diejenigen, welche die einfachsten Constructionen be
treffen und daher gewöhnlich als Bestandtheile des Systems an
gesehen werden, sogleich nach den begründenden Theoremen in
den Unterricht zu ziehen und deshalb am gehörigen Orte an
gedeutet.
Daß übrigens die Folge, worin das Lehrbuch den Unter
richtsstoff darbietet, nach des Verfassers Ansicht nicht etwa den
Lehrer binden solle oder dürfe, wird kaum zu erinnern nöthig
sein. So sind z. B. die leichteren Sätze über die Inhaltsbe
stimmung der Figuren unbedenklich sogleich nach der Kreislehre,
andere Betrachtungen dagegen — wie z. B. die Erläuterung
der Gaußischen Logarithmen, die Lehrsätze über harmo
nische Theilung, die trigonometrische Untersuchung über die
Transversalen im Dreieck (nach C. F. A. Jacobi), die
Theoreme und Aufgaben über das sphärische Dreieck (nach
I. Steiner), selbst die Ausdehnung der geometrischen Beweise
auf irrationale Verhältnißglieder, einem zweiten Cursus vorzu
behalten. Diese und ähnliche Parthieen des Buchs (dem Auge
durch Vorsetzung des Zeichens * bemerklich gemacht) haben gar
nicht die Bestimmung, für den ersten Unterricht zu dienen, sie
sind vielmehr erst bei dessen nothwendiger Wiederholung aufzu
nehmen und ihre Stellung im Systeme wird einer guten Lehr
methode, welche anfänglich den Stoff in angemessener Beschrän
kung zu behandeln und allmählig zu erweitern versteht, keinen
Anstoß gewähren.
Abweichungen von der herkömmlichen Ausdrucksweise sind
auch in der vorliegenden Ausgabe mit Absicht möglichst vermieden
und nur da beibehalten, wo nach des Verfassers Ueberzeugung
die genaue Begriffsbestimmung solches forderte. Es ist dieses
namentlich in der Aehnlichkeitslehre der Fall, welche von der
gewöhnlichen, durch ihre Grundvorstellung abweicht, für die
größere Mühe aber, welche sie allerdings anfänglich in Anspruch
nimmt, durch ihre Allgemeinheit und die Leichtigkeit der späteren
Anwendungen reichlich entschädigt. Dieser Umstand, so wie ihre