§. 106.
171
2. Capitel. Reihen-Entwicklung.
x a (ii •+• bz -f- c ** -+- d x 5 -4- Je.)
ertheilen, worin die Exponenten in der Folge der natürlichen Zah
len, übereinstimmend mit der Stelle der Glieder fortschreiten.
§. 165. Bildung der Reihen. Reihen der vorstehenden
Form können entweder nach irgend einem willkürlichen Gesetze, wie
z. B. die Verhältnißreihen durch fortgesetzte Multiplikation mit dem
nämlichen Factor, oder durch wirklich vollzogene Ausführung einer
angedeuteten Operation gebildet werden. So erhält man durch aus
geführte Multiplication oder Division:
fl) (1 + x) 4 rr 1 + 4x + 6x J + 4x' -f- x 4 .
(2) i ^ - = a + ax + ax* ax* ax 4 ....
also im ersten Falle eine endliche oder geschloffene, im zweiten hinge
gen eine unbegränzt fortschreitende Reihe, beide nach den steigenden
Potenzen der Grundzahl x geordnet. Augenscheinlich ist für die
zweite Reihe keine andere Anordnung zulässig, während die Glieder
der ersten auch in umgekehrter Folge gesetzt werden dürfen. Bezeich
net man nun allgemein durch F (x), </) (x) ii. s. w. eine nur an
gedeutete Function von x, d. h. einen Zahlenausdruck, in welchem
irgend eine mit x vorzunehmende Operation durch Zeichen vorge
schrieben wird, so kann mit Rücksicht auf die obigen und ähnliche
Entwickelungen solcher ZahlcnauSdrücke untersucht werden, in wel
chen Reihen sich die gegebene Function etwa werde entwickeln lassen.
(S. Aufg. 1—4, §. 184.)
§. 166. Coefficienten der Reihen. Insofern als Ent
wickelung irgend einer angedeuteten Function F (x) die Reihe
(I) A -1- Bx + Cx* Hb Dx* . . . . + Lx“ .. ..
und eben so als die einer andern Function cp (x) die Reihe
(II) a ßx -+- yx 2 dx* . . . . + Ax“ ....
angenommen wird, welche mit jener in Absicht des Fortschritts der
Grundzahl x völlig übereinstimmt, kann eine Abweichung beider Rei
hen nur in der Verschiedenheit ihrer Coefficienten liegen.
Sind daher die Functionen F (x) und y> (x) verschieden, wie z.
B. (1 x)* und (1+x) (1 +2x) (l 3x), (o müssen es eben
falls die Coefficienten (wenigstens einzelner) gleichstelliger Glieder ih
rer Entwickelung fein. Werden dagegen die Functionen F (x) und
SP (x), wenn auch ihrem Ausdrucke nach von verschiedener Form, wie
z. B. \/(l -+- x) und (1 -I- x)*, doch ihrem Begriffe nach als iden
tisch angenommen, so müffen auch ihre Entwickelungen (I) und (II)
die nämlichen, d. h. sämmtliche Coefficienten gleich hoher Glieder
identisch sein, auf welchem Wege man immerhin zu denselben gelan
gen möge. Durch Subtraction beider Reihen erhält man nämlich:
(III) F(x)-y (x)=(A-«) -4-(B—ß)x+ (6-?)x*-»-(0—ck)x*...