H. 302. 2. Capitel. Ebenflächige Körper. 341
auf derselben ab, so sind auch Dl! lind 1)6 = AB, also alle Sei
ten des Körpers, und (nach H. 293, L. 7.) ebenfalls alle Ecken
einander gleich. Wegen seiner vier Seitenflächen heißt dieser Kör
per ein Tetraeder.
II. (Fig. 107.) Ein reguläres Polyeder zu construireu, dessen
Ecken von vier gleichseitigen Dreiecken gebildet werden.
Man construire mit der Dreiecksseite AB ein Quadrat ABEF,
errichte in dessen Mittelpunkt F eine Senkrechte und trage zu bei«
de>i Seiten eine Länge FF und FD = PA ab, so entstehen
durch Verbindung von C und D mit den Ecken des Quadrats
über demselben zwei vierseitige Pyramiden, deren Seitenflächen
und Flächenwinkel (nach §. 293, L. 1.) einander gleich sind.
Beide in Verbindung bilden mithin ein reguläres achtseitiges Po
lyeder, das sogenannte Oktaeder.
III. (Fig. 108.) Ein reguläres Polyeder zu construiren, dessen
Ecken von fünf gleichseitigen Dreiecken gebildet werden.
Man construire mit einer Dreiccksseite bc ein reguläres Fünfeck
boüek, errichte in dessen Mittelpunkt p eine Senkrechte ap, und
trage aus b die Länge be auf derselben ab, so entsteht um a eine
Ecke von fünf gleichen Seiten. Denkt man sich dieselbe an den
Eckpunkten A, D, E eines gleichseitigen Dreiecks AVE gebildet,
so entsteht eine zusammenhängende Oberfläche von zehn regulären
Dreiecken. Dieselbe läßt sich mit einer anderen, ihr gleichen, der
gestalt zusammenfügen, daß die Vereinigungspunkte zweier Seiten
(wie B, G, K) an diejenigen von drei Seiten (wie 6, F, H) stoßen
und umgekehrt, wodurch an allen Punkten des Umfangs ebenfalls
Raumecken von fünf gleichen Seiten entstehen müssen. Außer
den Seiten werden aber (nach §. 293, L- 3.) auch die Flächen-
winkcl des Körpers sämmtlich gleich sein, und da er jener zwan
zig besitzt, bezeichnet man ihn mit dem Namen Ikosaeder.
IV. (Fig. 109.) Ein reguläres Polyeder zu construiren, dessen
Ecken von Quadraten gebildet werden.
Man errichte auf den Ecken eines Quadrats ABCB ein Prisma,
dessen Seitenkanten —AB sind, so entsteht ein von sechs Qua
draten unter rechten Flächenwinkeln eingeschlossener regulärer Kör
per, das Hexaeder (Cubus, Würfel).
V. (Fig. 110.) Ein reguläres Polyeder zu construireu, dessen
Ecken von drei regulären Fünfecken gebildet werden.
Man construire sechs kongruente, reguläre Fünfecke und lege an
die Ecken eines von ihnen, ABCDE, die fünf arideren, so daß sie
zii dreieil Ecken bilden. Dadurch entsteht eine zusammenhängende
Oberfläche von sechs regulären Fünfecken, die man mit einer an
dern, ihr gleichen, ziisammengelegt und zu einem geschloffenen Po»
lyeder vereinigt denken kann, weil mit allen Punkten des Umfangs,