7. Das Ordinalzahlwort benannt nach der vorhergehenden Kardinalzahl.
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Der selige König ist fd-nw n fd-iv ipw ntr-iv „der vierte von diesen vier
Göttern“, d. h. einer von ihnen, Pyr. 316 b; ähnlich ih. 1457 a, Lacau,
Textes religieux Nr. 67, 5. Brit. Mus. Egypt. stelae IV 49.
(i)nwk sfh-nw n sfh-t ip-t-w icr-wt „ich (der selige Tote) bin der siebente
(niask.) von diesen sieben Uräusschlangen (fern.)“, d. h. eine von ihnen,
Har-hotep 416/7.
fd-nw n ms-w Ec „der vierte von den Kindern der Bec“, d. h. „einer von den
4 Kindern des Rec“, Steindorff, Grabfunde des mittleren Reichs II 17.
hpr-k(wj) m sn-nw n sn-w{j) m hmt-nw n hmt(-w) m t\ pn „ich bin geworden zum
zweiten von Zweien, zum dritten von Dreien in diesem Lande“, d. h. es
gibt neben mir nur noch einen oder höchstens zwei gleichhochstehende
Männer im Lande. Inschrift des Si-renpowet, Ztschr. f. äg. Sprache 45,
Taf. VI 12 (Dyn. 12). In der Variante ib. VII 12 sind die Kardinalzahl
worte „zwei“ und „drei“ lediglich ideographisch durch die Bilder von
2 resp. 3 Männern ausgedrückt.
Ebenso arabisch 1 ):
kälü Enna "lläha tälitu talätatin „sie (die Christen) haben gesagt: siehe,
Gott ist ein dritter von dreien“, d. h. er ist einer von drei göttlichen
Wesen.
haraga Zaidun säbica sabcatin „Zaid zog aus als ein siebenter von sieben“,
d. h. mit 6 Gefährten.
Diese Beispiele sind deshalb so lehrreich, weil sie deutlicher als alles
andere zeigen, daß die Ordinalzahl an sich noch nicht die Bedeutung einer
Ordnungsziffer hat, sondern lediglich das die ganze Zahl vervollständigende
Element bezeichnet. An keiner der angeführten Stellen ist gemeint, daß
die mit der Ordinalzahl bezeichnete Person dem Range nach die letzte
ihrer Reihe sei, sondern nur, daß sie ein Glied der Reihe sei, die ohne sie
nicht vollständig wäre. Besonders deutlich tritt das in dem ersten der
arabischen Beispiele hervor, wo Gott neben der Jungfrau Maria und
Christus als „der dritte von drei“ bezeichnet ist, obwohl er dem Range
nach de facto das erste Glied dieser Trias bildet.
7. Das Ordinalzahl wort benannt nach der vorhergehenden
Kardinalzahl.
Was oben für das Ägyptische und die andern zum Vergleich heran
gezogenen Sprachen hinsichtlich des Wesens des Ordinalzahlwortes fest
gestellt worden ist, nämlich, daß es lediglich denjenigen bezeichne, der eine
gegebene Zahl um eins vermehrt, findet seine Bestätigung auch in einer
*) Caspari, Arab. Gramm. 5 § 474, 1.