Full text: Von Zahlen und Zahlworten bei den alten Ägyptern

2. Die Zahlwörter von 1 bis 20 und ihr Verhältnis zu den semit. Zahlwörtern. 21 
1. 
Auch die 1 darf man wold als verwandt ansprechen. Zwar zeigt die 
gemeinsemitische Form lahad (arab. oahadun, liebr. "inR i e häd) keine Ähn 
lichkeit mit dem äg. *wäcjew aber die arabische Nebenform wähidun 
vermittelt offenbar zwischen beiden Elementen. 
Im Gegensatz zu diesen Übereinstimmungen schienen die Zahlworte 
für 3 bis 5 bisher noch allen Vergleichungen zu widerstehen. 
3. 
Äg. hmt (kopt. smt), semit. tlt (arab. talätun „drei“, liebr. s e lös). Für die 
Gleichung äg. h (kopt. s) = semit. t (liebr. s) könnte man ja auf das völlig 
evidente hmn „acht“ = tmnj verweisen, aber m mit t mit t (liebr. s) zu 
identifizieren, fehlt mir voiläufig doch der Mut. 
4. 
Äg. ifd (d. i. ifd), semit. rbc (in rubcun „Viertel“ räbicun „vierter“) 
resp. irbc (arab. larbacun „vier“, hebr. larbac). 
Die ägyptische Form dieses Zahlwortes hat Reinisch (a. a. 0. S. 6 ff.) 
in verschiedenen hamitischen Sprachen wiedergefunden, und zwar in den 
folgenden 3 Formentypen: 
aüda oder ö'ida in den Sidamasprachen, 
afär oder afür in den Somali- und Gallasprachen, 
fddig, färig oder faräy in den Begasprachen. 
Sie lassen sich alle auf ebenden Stamm zurückführen, den das ägyp 
tische Zahlwort aufweist, ifd 1 ). Das Aleph zeigt sich dabei in den Bega 
sprachen ebenso verflüchtigt wie in äg. q-roov, q-vo, die beide schon seit den 
ältesten Zeiten ohne Aleph geschrieben werden (fd-w, fd-t). Das f ist in den 
Sidamasprachen zu w oder j geworden (vgl. äg. jtf, jtj „Vater“ ckot). Das d 
ist vielfach in r übergegangen wie oben bei Sri „sechs“, ein Übergang, den 
Reinisch auch sonst belegt hat. Endlich zeigt sich der Stamm in den Bega 
sprachen um einen vierten Konsonanten g am Ende vermehrt. Vergegenwärtigt 
man sich nun, daß wir auch bei der 7 die Gleichung äg. f= semit. b antrafen, 
daß auch im Semitischen bei dem Zahlwort für 4 ein ähnliches Schwanken 
hinsichtlich des ersten Konsonanten Aleph besteht, und daß Metathesis 
von Konsonanten zwischen dem Ägyptischen und dem Semitischen etwas 
ganz Alltägliches ist, so wird die Vergleichung des äg. ifd (ifd) und seiner 
‘) Reinisch nahm bei seinen Vergleichungen einen Stamm fdw an. Wie ich Ztschr. 
f. äg. Sprache 47, 12. 14 gezeigt habe, ist das ein Irrtum. Das w ist die Endung der mask. 
Zahlwörter, und das i (Aleph), das dem Stamme in einigen Wortformen vorangeht, gehört 
mit zum Stamme.
	        
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