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Erstes Kapitel: „Elementare“ und
[§ 2
— Ausnahmen: in einem Falle entspricht z. B. dem Werte 0 von X der
Wert 6 von Y, wogegen es einen Fall gibt, wo dem Werte 9 von X der
Wert 1 von Y entspricht. Die Betrachtung der Ergebnisse der Einzel
versuche läßt kein einheitliches Bild entstehen. Um zu zwingenderen
Schlüssen zu gelangen, muß man die Ergebnisse der Einzelversuche in
geeigneter Weise bearbeiten — sie so zusammenfassen, daß das Vor
handensein bzw. das Fehlen des Zusammenhanges zwischen X und Y
deutlicher zutage trete.
Fragt man nun, wie bei dieser Bearbeitung vorzugehen ist, so wird
man von verschiedenen Statistikern verschiedene Antworten zu hören
bekommen. Zum Teil sind diese Unterschiede in der Beantwortung sach
lich berechtigt, da es, wie wir sehen werden, verschiedene Lösungen dieser
Aufgabe gibt, von welchen bald die eine, bald die andere —je nach den
näheren Umständen — den Vorzug verdient. Zum großen Teil beruhen
jedoch die Unterschiede in der Beantwortung auf der persönlichen Ein
stellung des Antwortenden zur so-genannten mathematischen Statistik.
Die mathematischen Statistiker werden ihnen gewisse Verfahren emp
fehlen, welche von Nicht-Mathematikern abgelehnt werden; die Nicht
mathematiker suchen ihrerseits dem Problem auf eigenen Wegen beizu
kommen, welche von den Mathematikern mit Geringschätzung zurück
gewiesen werden. Wollen wir zunächst einige von den Verfahren be
trachten, welche von den Nicht-Mathematikern im Laufe von Jahr
zehnten ausgedacht worden sind.
A. Das grundlegende Verfahren der Nicht-Mathematiker besteht dar
in, daß man die Mittelwerte der einen Variablen — z. B. der Variablen Y
— für steigende Werte der anderen Variablen berechnet und feststellt,
ob sie mit dem Steigen von X in auf- bzw. absteigender Bichtung fort
schreiten oder um den Gesamtmittelwert der Y-Werte unregelmäßig
schwanken. In unserem Falle erhalten wir auf diese Weise die folgende
Keihe (vgl. Tabelle 2).
Tabelle 2.
Der Wert
von X
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13 14
15
16
17
18
Der Durch
schnittswert
von Y
2,7
4,o
6,25
6,6
7,2
Li
7,6
7,i
9,i
9,4
9,6
9,75
10,8
11,8
9,o
10,8
11,0
11,25
16,0
Wir sehen, daß je größer X wird, desto größer — im großen und
ganzen — auch Y wird. Aber doch nur im großen und ganzen; denn es
gibt Ausnahmen: dem Werte 7 von X entspricht z. B. ein merklich kleine
rer Durchschnittswert von Y, als dem X-Werte 6. Wenn wir also dieses
gebräuchlichste Verfahren der Nicht-Mathematiker anwenden — in der
Sprache der mathematischen Korrelationstheorie wird es „Berechnung
der empirischen Regressionslinie“ genannt —, so stellt sich wiederum
dieselbe Frage, der wir auf diese Weise zu entgehen hofften, nämlich: