Full text: Grundbegriffe und Grundprobleme der Korrelationstheorie

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der Korrelationaforschung 
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§2] 
Diese einfachen Beispiele genügen, nm zu zeigen, daß die Aufgaben 
des Forschers, welcher die Zusammenhänge zu untersuchen beabsichtigt, 
die zwischen den ihn interessierenden Erscheinungen bestehen, sich 
in der wissenschaftlichen Praxis wesentlich reichhaltiger gestalten, als 
man anzunehmen neigt, wenn man ausschließlich die unzerreißbaren 
Zusammenhänge im Sinne hat und davon ausgeht, daß zwischen X 
und Y kein Zusammenhang bestehen kann, falls X und Y nicht unzer 
reißbar miteinander verbunden sind. Es genügt nicht, festzustellen, 
ob X und Y in einem Zusammenhänge miteinander stehen oder nicht. 
Ist ein Zusammenhang nachweisbar, so muß er näher beleuchtet werden: 
das Gesetz des Zusammenhanges muß möglichst genau bestimmt und 
die Strammheit des Zusammenhanges in geeigneter Weise charakterisiert 
werden; vor allem muß aber die Art des Zusammenhanges näher ergrün 
det, namentlich der Einschlag der ursächlich einander nicht bedingen 
den Elemente gewürdigt werden. Die Deutung des Zusammenhanges 
ist vielfach geradezu das Wichtigste an der Untersuchung. Ergebnisse, 
welche durch formal identische Behandlung von äußerlich genau gleich 
aussehendem empirischen Materiale gewonnen werden, können ihrem 
Sinne nach grundverschieden sein, und wenn man dies nicht gehörig be 
achtet, kommt man eben zu Empfehlungen, die Brandmaschinen zu 
vernichten, um die Brände weniger verheerend zu machen. Man nehme 
etwa an, daß einerseits der Barometerstand in verschiedenen Höhen 
über dem Seepegel gemessen wird und anderseits der Barometerstand 
in verschiedenen Abständen vom Seeufer. Die Zahlenreihen verraten 
in beiden Fällen an sich nicht, um was es sich bei der ersten Art von Mes 
sungen im Unterschiede von der zweiten handelt. Der Forscher, der das 
empirische Zahlenmaterial bearbeitet, wird aus den Zahlenreihen zu 
nächst einander genau entsprechende Aussagen über das Gesetz des Zu 
sammenhanges herauslesen. Aber der Inhalt und der logische Wert 
dessen, was er auf diese Weise entdeckt, sind doch in beiden Fällen recht 
verschieden: im Falle des Zusammenhanges des Barometerstandes mit 
der Höhe über dem Seepegel handelt es sich um das Gesetz der Ab 
nahme des atmosphärischen Drucks, und in dem anderen Falle wird auf 
diese eigentümliche Weise eigentlich nur das Belief der Gegend am 
Meeresstrande charakterisiert, wo die Messungen ausgeführt wurden. 
Hätte man beim Marschieren von der Küste landeinwärts eine andere 
Dichtung eingeschlagen, so wäre man auf ein ganz anderes Gesetz ge 
kommen. 
Die Wichtigkeit der richtigen Deutung der beobachteten Zusammen 
hänge kann nicht stark genug betont werden. Auf dem Gebiete der 
statistischen Forschung, welche stets mit einem verwickelten Durch 
einander von ursächlich zusammenhängenden und ursachlos zusammen 
treffenden Erscheinungen zu tun hat, darf der Forscher beim Feststellen, 
daß zwischen seinem X und Y ein Zusammenhang besteht, nie stehen 
bleiben; er soll stets nach Möglichkeit danach streben, zu ergründen,
	        
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