Full text: Grundbegriffe und Grundprobleme der Korrelationstheorie

und funktioneller Zusammenhang 
31 
§ 4] 
Wird der bedingte mittlere Fehler bzw. die bedingte Streuung von Y als 
Funktion des entsprechenden Wertes von X dargestellt, so spricht man 
in der von Pearson eingeführten Terminologie von skedastischen Glei 
chungen bzw.skedastischen Linien, vom griechischen Verbum dxsdKvvviu, 
ich zerstreue. Bleibt der bedingte mittlere Fehler von Y bei allen Werten 
von X konstant, so wird die Verbundenheit von Y mit X als homo- 
skedastisch bezeichnet; sonst spricht man von der Heteroskedastizität. 
Wollen wir an einem Beispiele die Begriffe „Regression“ und „Ske- 
dastizität“ näher ins Auge fassen. Es sei mit X die mit einem weißen 
Würfel geworfene Zahl, mit Y die mit einem roten Würfel geworfene 
Zahl und mit T die Summe von X und Y bezeichnet. Es sei ferner die 
bedingte mathematische Erwartung von T, welche dem Werte X { von 
X entspricht, mit E^T und die bedingte mathematische Erwartung 
von X, welche dem Werte Tj von T entspricht, mit E^X bezeichnet. 
Der Wert von E^T setzt sich zusammen aus dem betreffenden Werte 
von X, d. i. X h und dem Werte der mathematischen Erwartung von Y, 
d. i. 3, 5. Die Regressionsgleichung von T in bezug auf X ist demnach 
E^T = 3,5 -f X,-; die Regression von T in bezug auf X ist somit gerad 
linig. Die Regressionsgleichung von X in bezug auf T läßt sich gleich 
falls leicht aufstellen. Die möglichen Werte von T gehen von 2, als 
Minimum, bis 12, als Maximum. Falls T gleich 2 ist, kann dies nur in 
der Weise zustande kommen, daß mit jedem der beiden Würfel 1 ge 
worfen wird; die Variable X kann also in diesem Falle nur einen einzigen 
Wert annehmen, und ihre bedingte mathematische Erwartung ist diesem 
Werte gleichzusetzen; sie stellt sich also der Hälfte des entsprechenden 
Wertes von T gleich. Falls T gleich 3 ist, kann dies in der Weise zu 
stande kommen, daß mit dem weißen Würfel 1 und mit dem roten Wür 
fel 2 geworfen wird, oder umgekehrt, mit dem weißen 2 und mit dem 
roten 1; beide Kombinationen sind gleichwahrscheinlich; die bedingte 
mathematische Erwartung von X stellt sich also auf | • 1 +1 '• 2 = 1,5. 
Sie ist der Hälfte des entsprechenden Wertes von T gleich. In gleicher 
Weise überzeugen wir uns, daß auch bei den übrigen Werten von T die 
bedingte mathematische Erwartung von X der Hälfte des entsprechen 
den Wertes von T gleich ist. Die Regressionsgleichung ist also E^X 
= | Tj; die Regression von X in bezug auf T ist mithin ebenfalls ge 
radlinig. 
Der bedingte mittlere Fehler von T, welcher dem Werte X t von X 
entspricht, wird durch die Schwankungen von Y bestimmt und stellt 
sich offenbar bei allen Werten von X konstant gleich |; T ist 
folglich mit X homoskedastisch verbunden. Was den bedingten mitt 
leren Fehler von X anbelangt, so ist er gleich 0, wenn T gleich 2 oder 
gleich 12 ist. Bei T gleich 3 kann X mit gleichen Wahrscheinlichkeiten 
die Werte 1 und 2 annehmen; die Abweichungen von der bedingten 
mathematischen Erwartung von X, welche 1.5 gleich ist, betragen -f-^
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.