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Fünftes Kapitel: Das System
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notwendig und hinreichend, daß alle Werte von Y, welche einem jeden
der X-Werte entsprechen, unter sich gleich sind. Man nehme nun an,
daß die Zahl der Paare der einander zugeordneten Werte von X und Y
der Zahl der verschiedenen vorliegenden Werte von X gleich sei. Dann
wird jedem Werte von X nur ein Wert von Y entsprechen; alle Größen
pfl sind in diesem Falle gleich 0; das empirische Korrelationsverhält
nis von Y zu X stellt sich identisch gleich 1. Falls das empirische Mate
rial so beschaffen ist, lassen sich also aus dem Werte 1 des empirischen
Korrelations Verhältnisses keine sicheren Schlüsse in bezug auf die Ver
bundenheit zwischen Y und X ziehen.
Das empirische Korrelations Verhältnis von Y zu X wird gleich 0,
d.h. falls alle Größen ra ( V zufällig genau gleich sind. Man darf hierbei nicht
außer acht lassen, daß die empirischen Größen einander gleich sein
können, ohne daß die apriorischen Größen einander gleich sind.
Aus [ii' u ] 2 =a0 folgt nicht, daß die Variable Y mit der Variablen X
nicht-korreliert sei (vgl. Viertes Kapitel, § 4): die Größen können
infolge der zufälligen Abweichungen der einzelnen Werte von den
entsprechenden m^-Werten einander gleich sein, obgleich die letzteren
eine mehr oder weniger erhebliche Streuung aufweisen.
Unter Beibehaltung der Bezeichnungen des § 3 erhält man leicht
Der empirische Korrelationskoeffizient kann folglich, dem absoluten
Werte nach, das empirische Korrelationsverhältnis nicht übersteigen (vgl.
Viertes Kapitel, § 4). Der empirische Korrelationskoeffizient kann dem
empirischen Korrelationsverhältnisse von Y zu X nur dann gleich sein,
wenn alle Punkte wf x )f auf der Geraden liegen, deren Gleichung
lautet. Hierbei ist gleichfalls zu beachten, daß die einzelnen Punkte
der empirischen Begressionslinie auf einer Geraden liegen können,
ohne daß die Degression von Y in bezug auf X geradlinig zu sein braucht.
Es bleibt nicht ausgeschlossen, daß die wahre Regressionsgleichung von
Y in bezug auf X, welche die Werte der apriorischen Größen mfl mit
den Werten von X verbindet, sich anders gestaltet, daß jedoch die zu
fälligen Abweichungen der Werte von den entsprechenden m^\-
Werten den Schein einer geradlinigen Regression erzeugen. Ist die
Differenz — r\ n gleich 0, so folgt hieraus zwingend, daß die Re
gression von Y in bezug auf X geradlinig ist. Ist hingegen die Differenz
[V„,J a — [ r iii] 2 gleich 0, so folgt hieraus nur, daß die Annahme, die
wahre Regression von Y in bezug auf X sei geradlinig, als mehr oder
weniger plausibel gelten darf.