Mengen.
1. Grundbegriffe sind erstens das „Ding“ zweitens die „Menge“*),
drittens die „Zugehörigkeit“ eines Dinges zu einer Menge oder einer
Menge zu einem Dinge.
2. Eine Menge wird „bestimmt“ durch Angabe der ihr zuge
hörigen Dinge; ein Ding wird „bestimmt“ durch Angabe der ihm zu
gehörigen Mengen.
3. Jede Menge ist ein Ding; jedes Ding ist eine Menge, nämlich
die Menge der dem Ding zugehörigen Mengen.
4. Ist also a ein Ding der Menge b, so ist b ein Ding der Menge
a. Denn besteht die Menge b aus den Dingen a, a', a", ..., so
ist sie unter allen dem Ding a zugehörigen Mengen, d. h. den Dingen
der Menge a, enthalten. (Von diesem Satze wird jedoch nicht Ge
brauch gemacht.)
5. Definition: Eine Menge a heißt „Teilmenge“*) einer Menge a,
wenn jedes Ding der Menge a ein Diug der Menge a ist, und a heißt
„eigentliche“ Teilmenge der Menge a, wenn außerdem nicht jedes Diug
der Menge a ein Ding der Menge a ist.
6. Satz: Ist a eine Teilmenge von b, b eine Teilmenge von c,
so ist a eine Teilmenge von c.
Beweis: Jedes Ding der Menge a ist ein Ding der Menge b, jedes
Ding der Menge b ein Ding der Menge c, also usw.
7. Definition: Zwei Dinge a und b heißen „gleich“ (a = b, b = a),
wenn a eine Teilmenge von b und b eine Teilmenge von a ist, sonst
„ungleich“ oder „verschieden“ (a =j= b, b 4= a).
8. Satz: Zwischen den drei Paaren von Dingen («., b), (b,c), (c, a),
die man aus drei Dingen a, b, c bilden kann, können nicht zwei Gleich
heiten und eine Ungleichheit bestehen, oder: Sind zwei Dinge einem
dritten gleich, so sind sie einander gleich.
Beweis: Ist z. B. a = b, b = c, so ist (7) a eine Teilmenge von b,
b eine Teilmenge von c, also (6) a eine Teilmenge von c. Ebenso
ist c eine Teilmenge von b, b eine Teilmenge von a, also c eine Teil
menge von a. Also (7) a — c.
*) s. G. Cantor, Zeitsclir. f. Philos. 91 (1887) S. 9*2 u. 95, S. ‘240.