%3on einigen der gebräuchl. Masch. rc. 209
das Gefäß beynahe ganz ausgeleeret ist. Da man den Dia
betes in einem Trinkbecher aufversch^deneArten verbergen kann,
wodurch ein Unkundiger dieser Einrichtung bey der Anfüllung
des Trinkbechers die Flüssigkeit verschüttet; so hat man ein
solches Lrinkgefaß einen Vexierbecher genannt.
§. -.36.
Ein Stechheber ist ein oben und unten verengtes Ge
fäß , welches durch den äußeren Druck der Atmosphäre sich
mit einer Flüssigkeit anfüllet, wenn man die untere Oeff-
nung in solche eintauchet, und durch das Ansaugen an der
oberen die Luft im Gefäße verdünnet. Verschließt man so
dann die obere Oeffnung mir dem Finger; so wird die in
das Gelaß eingetretene Flüssigkeit in solchem erhalten, wenn
man auch die untere verengte Röhre des Stechhebers auS
der Flüssigkeit herauszieht, weil der Druck der Atmosphäre
das Auslaufen der Flüssigkeit aus dieser verengten Röhre
verhindert. In Fig 42 ist ein Stechheber t\C abgebildet,
der mit einem Handgriffe versehen ist. Die Stechheber
sind gemeiniglich aus Glas gemacht, und werden gebrauchet
um aus eine« Fasse bey dem Spuudloche etwas Wein her
auszuheben.
8. IZ7-
Aus den Eigenschaften des Hebers lassen sich die soge
nannten intermitrirenden Brunnguellen, wie auch verschie
dene andere Erscheinungen der Natur sehr gut erklären. Man
nennt intermitkirende Quellen solche, die zu manchen Zeiten
kein Wasser geben , und dann aber wieder stark zu laufen anfan
gen. Ware 3- B. AGB Fig. 43 ein Wafferbehältniß in
einem Berge, welches sein vom eingeftigcrten Regen erhal
tenes Wasser durch die Oeffnung bey C in den unterirdischen
Gang C1JE fortleitete, und bey E in einer niedrigeren Ge
gend wieder an Tag brachte; so ist CDE als ein Heber an
zusehen , der nicht eher zu laufen anfangt, als bis der Was
serspiegel AB erweitert die Hohe D erreichet; und von die
sem Zeitvuncte an lauft er so lange, bis das Behältniß bis
C ausgeleeret ist.
Vega Mathem. IV. Th. 0 1.3S.
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