4 Erstes Kauptstück. I. Abschnitt.
schwer, weil uns die Elemente der Materie gänzlich irnbe-
konnt sind. Indessen lassen sich alle diejenigen Erscheinun
gen, die man bey flüssigen Körpern einer mathematischen
Berechnung unterwirft, aus der Vorstellung ableiten, daß
zede flüssige Masse aus äußerst glatten unendlich kleinen ela
stischen Kügelchen (Elementar-Kügelchen ) bestehe. Ist nun
die Elasticität dieser Elementar - Kügelchen so beschaffen,
daß diese bey einer noch so sehr vermehrten Zusammendrü
ckung dennoch ihre Ausdehnung nicht merklich vermindern;
so erscheint eine solche flüssige Masse beynahe unelastisch,
z. B. Wasser, Quecksilber. Ist aber die Elasticität dieser
Elementar - Kügelchen von der Eigenschaft, daß solche im Ver
hältniß der vermehrten Zusammendrückung ihre Ausdehnung
vermindern, und so auch ihre Ausdehnung im nähmliche»
Verhältnisse vermehren, wie die Zusammendrückung gerin
ger wird; so erscheint eine solche flüssige Masse als elastisch,
z. B. die gewöhnliche Luft. Die Elementar - Kügelchen der
stüssigen Massen konnten auch beynahe vollkommen hart,
aber dabey mit den Abstoßungskraften nach dem bekann
ten Boökovrchischen Systeme (3. ¿í)í. §. 59.) dergestalt
versehen seyn, daß daraus entweder eine oder die andere an
geführte Beschaffenheit der Elasticität entstände. Wenn man
sich nun eine flüssige Masse aus dergleichen elastischen Ele
mentar-Kügelchen zusammengesetzet vorstellet; so wird das
Bestreben der Elementar-Theilchen bey einer angebrachten
Kraft nach allen Seilen auszuweichen, und die leichte Be
weglichkeit derselben an einander ganz begreiflich.
In A. Schönbergers Grundriß einer Naturwis.
fenschaft 1797. Seile 97. heißt es:
„Aussige Materie ist eine solche, deren einerleyarti-
„gen Bestandtheile in einer unbestimmten Lage in Berüh
rung unter sich, aber nicht in Verbindung (wechsel-
„seitigem Eingreifen) stehen.
„Daraus folgt:
1) „Da die Bestandtheile der flüssigen Materie selbst
„in keiner Verbindung sind; so kann einer gewissen Menge
„solcher nicht anderst ein bcstimmter Ort im Raume ange-
„wie-