Full text: Die Grundlehren der Hydrostatik, Aerostatik, Hydraulik und der Bewegung fester Körper in einem widerstehenden flüssigen Mittel enthaltend (4. Band)

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Erstes Hauptstück. I. Abschnitt. 
Fij. der Wirkung mechanischer Kräfte schon ausgesetzet. Wenn 
man daher anisen will, was die Wirkung der Schwere 
für einen Erfolg hat; so muß man sich zuerst vorstellen, 
was mit flüssigen Körpern vorgehen würde, wenn ste von der 
Schwerkraft frey waren, sonst aber eine oder mehrere be 
wegende Kräfte nach angenommenen Gesetzen auf dieselben 
wirketen. 
§- 5- 
r Die Haupteigenschaft der flüssigen Körper, wodurch 
sich solche von festen unterscheiden, besteht darin, daß ein 
angebrachter Druck gegen irgend einen Theil einer in 
ssinem unbeweglichen Gefäße gänzlich eingeschlossenen 
flüssigen Masse nach allen Richtungen in seinev ganzen 
Starke fortgepflanzet wird. Wenn man sich z. B. vor 
stellet , daß ein Gefäß vom festen Umfange, wovon ABEGH 
Fig. i. ein Durchschnitt seyn mag, mit einer unschweren 
flüssigen Masse angefüllet sey, und daß gegen eine Seiten 
fläche AB eine Kraft — P(etwa mittelst eines genau passenden 
und frey beweglichen Stämpels) nach einer darauf senkrech 
ten Richtung drucke; so leidet der Theil AB der Oberfläche 
der eingeschlossenen Flüssigkeit einen unmittelbaren Druck — 
P Dieser Druck pflanzet sich nuu vermöge der vollkom 
menen Beweglichkeit der Elementar - Theilchen des Flüssigen 
durch die ganze eingeschlossene flüssige Masse nach allen Rich 
tungen in seiner ganzen Stärke dergestalt fort, daß 1) jeder 
dem AB gleich großer ebener Theil der Wände des Gefäßes 
nach einer darauf senkrechten Richtung von innen nach außen 
den nähmlichen Druck — P leidet, 2) auch jeder dem AB 
gleich großer Theil der Oberfläche eines in dem eingeschlosse 
nen Flüssigen schwebenden festen Körpers nach einer darauf 
senkrechten Richtung eben so stark gedrückct wird, und end 
lich 3) daß auch jede der Stampelfläche AB gleich große, 
und inner dem eingeschlossenen Flüssigen in was immer für 
einer Lage schwebende Ebene beyderseits nach senkrechten Rich 
tungen den nähmlichen Druck — P leidet; oder welches ei 
nerley ist, daß bey dem unmittelbaren Drucke P gegen AB 
auch die auf zwey dergleichen ebenen Flächen vertheilten und
	        
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