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Kapitel I.
Yermittelnde Beobachtungen gleicher Genauigkeit.
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§• i.
Arithmetisches Mittel aus gleich sorgfältigen Beob-
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achtungen. Häufig werden zur Bestimmung irgend einer ge
suchten Gröfse Messungen in Überzahl ausgeführt, zur Kontrolle
oder zur Verstärkung der Sicherheit des Resultats. Wurden alle
Messungen mit gleicher Sorgfalt vorgenommen, so wäre es blofse
Willkür, irgend einer vor den andern den Vorzug zu geben, da
man nicht weifs, welche Messung der Wahrheit am nächsten ge
kommen ist. Darum streben wir, aus allen gemessenen für die
gesuchte Gröfse einen Wert zu berechnen, welcher jeder Beobach
tung den entsprechenden Einfiufs wahrt und den Beobachter der
willkürlichen Auswahl einer oder einiger Beobachtungen überhebt.
j|-. Ein so berechneter Wert der gesuchten Gröfse hat zudem mehr
Aussicht, dem wahren Betrag derselben nahe zu liegen, als ein
fene Messungen stützt.
Das einfachste Beispiel ist die doppelte direkte Messung einer
Gröfse X, etwa des kürzesten Abstandes zweier gegebenen Punkte-
Es liege vor \ und Z 2 > beides gleich sorgfältige, aber trotz aller
Sorgfalt von X verschiedene Beobachtungen. Da wir kein Mittel
haben, X selbst anzugeben (in welchem Falle wir der Messungen
nicht erst bedürften), so müssen wir uns begnügen, als Stellver
treter von X einen Wert x aus 7 X und Z 2 zu berechnen. Unge
rechtfertigt wäre es, x gleich l x oder 7 2 zu setzen, weil wir nicht
Vogler, Ausgleiclmngsrechnung.
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