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§. 23. Pothenots Problem.
Es ist bekannt, clafs schon drei auf dem Horizontalkreis ab
gelesene Richtungen, deren Differenzen zwei Winkel ergeben, aus-
reichen würden, um die Koordinaten (x 0 y 0 ) eines Punktes zu liefern,
welcher dem gesuchten nahe liegen wird. Und zwar können (x 0 y«)
sowohl durch Rechnung, als auch, minder scharf, graphisch gefun
den werden, wozu man sich eines in der Marine gebräuchlichen
Instrumentes, des Protraktors, bedienen kann, eines Nonientrans
porteurs mit einem festen und zwei beweglichen Linealen, deren
Kanten die drei Visierstrahlen darstellen sollen und so an die drei
anvisierten Punkte auf dem Plane gelegt werden, dafs die Marke
im Centrum des Transporteurs als Schnittpunkt der drei Strahlen
den Standpunkt des Theodolits bezeichnet.
Die Koordinaten (x 0 y 0 ) dienen uns als Näherungswerte von
(xy), mit deren Hilfe wir zu linearen Fehlergleichungen gelangen
können. Wir setzen (Fig. 4):
x — x 0 -f I; y = y 0 + rj (1)
Die Verknüpfung der Beobachtungen mit den Unbekannten erfolgt
durch die Azimute der einzelnen Richtungen. Wir bezeichnen das
Fig. 4.
Azimut der Ren Richtung vom Punkte (xy) aus mit vom Punkte*
(x 0 y 0 ) aus mit qp* und setzen
— <pi A cpi (2)
worin cpi aus den Koordinaten der gegebenen Punkte und den
Näherungskoordinaten (x 0 y 0 ) berechnet werden kann.
Andererseits können wir nach Fig. 5 (a. f. S.) auch durch die
Re Richtungsbeobachtung Wi ausdrücken. Die zufällige Lage des