Orthogonalität, Umlegung projizierender und nichtprojizierender Räume usw. 45
1 £o von 1 q 0 begegnet. Dann aber wird auch umgekehrt die Gerade 1 q 0
der Normalebenenfluchtlinie 2q% begegnen; denn weil die beiden ersteren
Geraden sich schneiden, so liegen die beiden letzteren in der Anti
polarebene des Schnittpunktes und schneiden sich also auch. Es
werden jetzt die beiden Fluchtlinien, trotzdem sie nicht mehr völlig
unabhängig voneinander sind, im allgemeinen windschief sein; wir haben
dann den allgemeinen Fall von zwei halb senkrechten Ebenen, die
irgend ehien beliebigen Schnittpunkt haben, und dieser kann nach der
F.-K. V (§ 8) ermittelt werden. Es kann aber 2 q 0 auch so gewählt
werden, daß sie sowohl 1 q 0 wie 1 q% schneidet, was infolge der Anti
polarität nach sich zieht, daß auch 2qü die nämlichen Geraden schneidet;
dann hängt alles von der Lage der Spuren ab. Sind diese windschief,
so haben die beiden Ebenen den unendlich fernen Punkt der Schnitt
linie der beiden Ebenen Clq 0 , C2q 0 gemein, aber weiter nichts; sie
sind dann halb senkrecht und zugleich halb parallel. Wenn sich aber
die Spuren ebenfalls schneiden, so liegen die beiden Ebenen in dem
durch die die Spuren verbindende Ebene als Spurebene und die die
Fluchtlinien verbindende Ebene als Fluchtebene bestimmten Raume
und haben infolgedessen eine Gerade gemein; sie sind dann nach wie
vor halb senkrecht und halb parallel, zur Unterscheidung aber nennt
man sie in diesem Falle stereometrisch normal.
Zusammenfassend können wir also sagen:
„Sollen zwei Ebenen halb senkrecht zueinander sein, so
muß jede der beiden Fluchtlinien die Normalebenenflucht
linie der andern schneiden; schneiden sich dann überdies
die Fluchtlinien selbst auch, so sind die Ebenen außer halb
senkrecht auch noch halb parallel, und wenn sich dann auch
noch die Spuren begegnen, so sind sie stereometrisch normal.“
Die beiden andern Fälle lassen sich weit einfacher erledigen, weil
eine Ebene und ein Raum immer eine Gerade, zwei Räume immer
eine Ebene gemein haben, und also die Lagenbeziehung viel einfacher
ist als bei zwei Ebenen. Man sieht sofort folgendes ein:
„Sollen eine Ebene und ein Raum halb senkrecht zu
einander sein, so muß die Fluchtlinie der Ebene den Nor
malenfluchtpunkt der Fluchtebene des Raumes enthalten,
oder es muß die Fluchtebene des Raumes die Normalebenen
fluchtlinie der Fluchtlinie der Ebene enthalten.“
Denn das erste sagt aus, daß die durch C gedachte Ebene das
Perpendikel in C zum Raume enthält, und das zweite, daß die zur ge
gebenen vollständig normale Ebene durch C im Raume Cx 0 liegt.
Aber sämtliche Gerade dieser letzteren Ebene sind ja u. a. senkrecht