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Dritter Abschnitt.
Übersicht über die verschiedenen hier in Betracht kommenden spe-
ziellen Fälle. 1 ) Es können z. B. die beiden gegebenen Fluchtlinien
1 q 0 , 2q 0 so angenommen werden, daß sie einen Punkt, sagen wir der
Einfachheit halber A, gemein haben (Fig. 22); die Antipolaren 1 cfö, 2
liegen dann in der Antipolarebene oc von A und haben also ebenfalls
einen Punkt gemein, etwa B, und die Antipolarebene ß dieses letzteren
ist die Ebene lq 0 2q 0 . Von den beiden Transversalen ist nun die
eine offenbar die Gerade AB, die andere die Schnittlinie von oc und ß,
und weil oc und ß die Antipolarebenen von A und B sind, so ist die
letztere Gerade die Antipolare der ersteren, d. h. es sind die Ebenen
durch C und diese Geraden, wie es sich gehört, vollständig normal
zueinander. Es ist nun q r ? offenbar die Gerade AB; denn weil die
Schnittpunkte derselben mit 1 q 0 und 2 q 0 zusammenfallen in A, so ist
der zugehörige Neigungswinkel Null, und
das ist gewiß der minimale; es ist also
in diesem Falle cp = 0, während xp, weil
die Fluchtlinie qv die Geraden 1 q 0 und
2 q 0 in zwei verschiedenen Punkten
schneidet, einen beliebigen Wert haben
kann.
Die beiden gegebenen Ebenen liegen
in diesem Falle in einem B 3 , denn sie
haben die Gerade CA gemein, und weil
die Ebene des Winkels cp = 0 diese Ge
rade enthält, während ihre Fluchtlinie A.Z?
Fig. 22.
die beiden Geraden 1 q^ und 2 q% trifft (nämlich in B), so schneidet
sie die beiden gegebenen Ebenen halb senkrecht wie im allgemeinen
Falle. Und weil die Gerade qv, die Schnittlinie der Ebenen oc und ß,
sowohl in der Ebene oc liegt, der Normalräumefluchtebene des Punktes A,
wie in der Ebene ß, der Fluchtebene des oben genannten B 3 , so ist
die Ebene des Winkels xp innerhalb des Raumes der beiden gegebenen
Ebenen senkrecht zu deren Schnittlinie, d. h. sie ist die gewöhnliche
Neigungsebene der Stereometrie.
Wir können aber die Sache noch etwas anders auffassen und be
merken dann, daß wir hier zugleich einen zweiten Spezialfall erledigt
haben. Wir können nämlich unsere beiden Ebenen durch C als die
Parallelebenen zweier nicht projizierender Ebenen ansehen, und dann
hängt es von der Lage der Spuren ab, was weiter geschieht; haben
die Spuren ebenfalls einen Punkt gemein, so liegen die Ebenen wiederum
b Vgl. P. H. Schoute, 1. c. S. 75.