102
Einleitung.
ecks zu der Messung der Oberfläche eines beliebigen Vielecks, und die
Figuren aus Nr. 152 können dazu dienen: es genügt, sie als die Grund
flächen von geraden Prismen von gleicher Höhe anzuseben. Auf der
ersten sieht man, daß das gerade Parallelipiped, welches als Grundfläche
das Parallelogramm ABCB hat, äquivalent ist mit dem rechteckigen
Parallelipiped, welches als Grundfläche das Rechteck AA'D'D hat, wegen
der Gleichheit der geraden Prismen, die als Grundfläche die gleichen
Dreiecke AA'B, BB'C haben: Daraus schließt man, daß das Volumen
eines beliebigen geraden Parallelipipeds gleich ist dem Produkt der
Zahl, die dessen Grundfläche mißt, mit der Zahl, die dessen Höhe
mißt. Auf der zweiten Figur sieht man, daß das gerade Prisma, das
als Grundfläche das Dreieck ABC hat, die Hälfte des geraden Paral
lelipipeds ist, das also Grundfläche das Parallelogramm BABC hat,
wegen der Gleichheit der beiden Dreiecke ACB, CAB: Das gerade
Prisma, das als Grundfläche ABC hat, hat also das Maß die Hälfte
des Produktes der Zahlen, welche seine Höhe resp. den Flächeninhalt
des Parallélogrammes ABCB messen, oder auch das Produkt der
Zahlen, welche seine Höhe und seine Grundfläche messen. So ist das
Volumen eines dreiseitigen geraden Prismas gleich dem Produkt der
Zahlen, welche seine Grundfläche und seine Höhe messen. Dieser Satz
läßt sich auf ein beliebiges gerades, vielseitiges Prisma ausdehnen, in
dem man die Grundfläche in Dreiecke und dadurch das vielseitige
Prisma in gerade dreiseitige Prismen zerlegt, deren Grundflächen diese
Dreiecke sind und deren Höhe diejenige des Prismas ist.
Der Satz bleibt wahr für ein schiefes Prisma, wie der Leser
im VIII. Kapitel sehen wird. Dort wird auch gesagt, wie man das
Volumen einer Pyramide ausdrückt.
§ 10. Transformationsmethoden.
163. Ich will diese Einleitung schließen mit einigen kurzen An
gaben über die Transformationsmethoden.
Nehmen wir an, man lasse einem beliebigen Punkt M im Raume
durch eine bestimmte Methode einen Punkt M' im Raume entsprechen,
so daß, wenn der Punkt M gegeben ist, man den ihm entsprechenden
Punkt M' konstruieren kann: dann hat man einen Transformations
modus definiert*). Der Punkt M' ist die Abbildung des Punktes M.
Eine Figur (F) kann als eine Gruppe von Punkten angesehen
werden; die Gruppe der diesen entsprechenden Punkte bildet eine
*) Eine solche Transformation, bei der ein Punkt dem anderen entspricht,
heißt Punkttransformation ; ich spreche nur von solchen.