Die Bestimmung der dioptrisclien Constanten mittelst
Prismen.
i. Das Princip der Beobachtungs-Methode.
Die Grundidee, auf welcher die darzulegende Beobachtungs
methode beruht, und welche in dem zu beschreibenden Instrument
realisirt ist, erläutert sich durch folgende Betrachtung.
Sei A B (Fig. 1) ein Prisma
mit einem brechenden Winkel «
und stelle S ein Bündel paralleler
Strahlen von einerlei Brechbarkeit
vor, welches in der Ebene eines
Hauptschnittes verlaufend, mit der
brechenden Fläche B einen sol
chen Einfallswinkel ß bildet, dass
die gebrochenen und in das
Prisma eintretenden Strahlen die
zweite (hintere) Fläche A gerade
senkrecht treffen. — Soll diese
Forderung erfüllt sein, so muss
der Winkel, den die gebrochenen
Strahlen im Innern mit dem Ein
fallslothe bilden, dem brechenden
Winkel a gleich sein und demnach, wenn // den Brechungsindex
vorstellt, der Einfallswinkel ß der Bedingung genügen
sin ß—li. sin a
— was so lange immer möglich ist, als n. sin n <1, d. h. so
lange a kleiner als der Grenzwinkel der totalen Reflexion für das
betreffende Medium genommen wird.
Diese Verhältnisse als hergestellt angenommen, wird das in
das Innere des Prisma’s eingetretene Bündel paralleler Strahlen
an der hintern Fläche A in der Richtung der Normalen reflectirt,
und tritt nach wiederholter Brechung an der Fläche B wieder aus
- offenbar in genau derselben durch den Winkel ß fixirten Rich
tung rückwärts verlaufend, in welcher die Strahlen vor der ersten
Brechung anlangten. Ist nun, wie in der Figur angedeutet, das
Strahlenbündel erhalten durch Vermittelung eines Fernrohrobjectivs
J, in dessen Hauptbrennpunkt F ein leuchtender Punkt angebracht.