Full text: Neue Apparate zur Bestimmung des Brechungs- und Zerstreuungsvermögens fester und flüssiger Körper

z. B. die obere Hälfte hinweggenommen, so dass auf dieser Seite 
der Axe die Focalebene frei wird. Es muss alsdann das Bild der 
unteren, stehen gebliebenen Hälfte, wenn diese in geeigneterWeise 
von hinten erleuchtet wird, in dem frei gelegten Theile der Focal 
ebene zum Vorschein kommen und hier wie jedes Fernrohrbild 
beobachtet werden können, wenn hinter der Focalebene eine Lupe 
in Form eines RAMSDEN’schen Oculars angebracht wird. — Um 
dabei die Coincidenz erkennen, d. h. prüfen zu können, ob das 
oben erscheinende Bild genau in der Fortsetzung der untern 
Spalthälfte liegt, reicht es aus, diese Fortsetzung direkt sichtbar 
zu machen, indem man die Backen des Spaltes in der Nähe der 
Schneiden um ein weniges über die Axe des Rohrs hinaus in die 
freigelegte Hälfte der Focalebene hereinragen lässt, so dass ihre 
Kanten gleichzeitig mit dem zu beobachtenden Bilde im Sehfeld 
des Oculars erscheinen. — Die Beleuchtung der wirksam bleiben 
den Spalthälfte muss natürlich durch seitlich einfallendes Licht 
bewirkt werden, indem man dieses durch ein hinter dem Spalt 
zwischen Ocular und Focalebene angebrachtes Refiexionsprisma in 
die Axe des Rohrs führt. 
Die Anwendung weissen Lichtes modificirt selbstverständlich 
nur die Erscheinung desjenigen Bildes, welches durch Vermittelung 
der beiden Brechungen und der Reflexion an der hintern Fläche 
des Prisma’s zu Stande 
kommt. Denkt man, um 
den Erfolg in diesem Falle 
zu übersehen, die vordere 
Prismenfläche (Fig. 2) unter 
einem solchen Winkel [i 
gegen die Axe eingestellt, 
dass Licht von einem be 
stimmten Brechungsindex n 
den vorher betrachteten 
Verlauf nimmt, also die 
zweite Prismenfläche senk 
recht trifft, so wird ein Strahl von abweichender Brechbarkeit, 
dessen Index n -|- dn gesetzt wird, im Innern des brechenden Me 
diums mit der Normalen der ersten Fläche einen Winkel «— 6 
bilden, und es wird 
. 1 sin ß , sin a dn 
o = „ —— • dn — — 
n COS a COS a n 
Dieser Strahl trifft nun die zweite Prismenfläche unter diesem 
Fig. 2.
	        
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