Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Dritter Theil)

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Besondere Naturlehre. 
§. n87. Die wesentlichen Stücke einer solchen 
Maschine sind, der Nichtleiter, durch dessen Reibung 
Electri itat erregt wird, dasjenige wodurch die Reibung 
geschieht, oder das Reib zeug und der isolirte Leiter, 
den man oft ersten oder Hauvtleiter (conductor) 
nennt, weichem die erregte Electricität zugeleitet wird 
und in welche sie sich sammelt. 
§.ii88. Otto von Guericke war der erste, der 
hierzu eine besondere Einrichtung machte und eine Schwer 
felkugel, vermittelst einerKurbel in einem hölzernenGestelle 
drehete. H aw k s be e bediente sich einer gläsernen Kugel 
und drehte sie durch ein Rad, vermittelst einer Kurbel; 
doch bedienten sich beide Naturforscher noch stark der mit 
der Hand geriebenen Glasröhren, welches das damahls 
üblichste und bekannteste Mittel zur Erregung der Electri- 
cität und Anstellung der electrischen Versuche war. 
§. ii89. Winkler brachte, vermittelst eines Ra 
des, zugleich mehrere Glaskugeln, auch Glasröhren, 
ihrer Länge nach, in Bewegung, um dadurch eine starke 
Electricität zu erregen und brachte zuerst Reibzeuge und 
Küssen an; vor dem hat bloß das Anhalten der Hand die 
Reibung bewirkt. Noll et zog wieder das Reiben mit 
der Hand vor; Watson brachte vier Glaskugeln zugleich 
in Umdrehung, welche sich an vier Küssen rieben; W iU 
son drehte einen Glascylinder vermittelst eines RadeS 
und Kurbel um seine Axe und ließ ihn auf ein Küssen 
reiben, er brachte an dem, gegen den Cylinder stehen 
den Ende des Leiters, mehr Spihen an, um die Auf 
nahme der electrifchen Materie zu erleichtern; dieser 
Theil des Leiters, der die Electricität zuerst aufnimmt, 
heißt der Zuleiter (colleUor). 
§. 1190. Ein englischer Künstler, Namens N a i r n e, 
brachte die Kugel, oder den Cylinder, mir einem gezähnten 
Getriebe, auch einer Schraube ohne Ende in Bewegung 
und hat sich überhaupt um die Verbesserung der Elecrrisir- 
Maschinen dieser Art sehr verdient gemacht. Der Cylin 
der
	        
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