12
Besondere Naturlehre.
§. n87. Die wesentlichen Stücke einer solchen
Maschine sind, der Nichtleiter, durch dessen Reibung
Electri itat erregt wird, dasjenige wodurch die Reibung
geschieht, oder das Reib zeug und der isolirte Leiter,
den man oft ersten oder Hauvtleiter (conductor)
nennt, weichem die erregte Electricität zugeleitet wird
und in welche sie sich sammelt.
§.ii88. Otto von Guericke war der erste, der
hierzu eine besondere Einrichtung machte und eine Schwer
felkugel, vermittelst einerKurbel in einem hölzernenGestelle
drehete. H aw k s be e bediente sich einer gläsernen Kugel
und drehte sie durch ein Rad, vermittelst einer Kurbel;
doch bedienten sich beide Naturforscher noch stark der mit
der Hand geriebenen Glasröhren, welches das damahls
üblichste und bekannteste Mittel zur Erregung der Electri-
cität und Anstellung der electrischen Versuche war.
§. ii89. Winkler brachte, vermittelst eines Ra
des, zugleich mehrere Glaskugeln, auch Glasröhren,
ihrer Länge nach, in Bewegung, um dadurch eine starke
Electricität zu erregen und brachte zuerst Reibzeuge und
Küssen an; vor dem hat bloß das Anhalten der Hand die
Reibung bewirkt. Noll et zog wieder das Reiben mit
der Hand vor; Watson brachte vier Glaskugeln zugleich
in Umdrehung, welche sich an vier Küssen rieben; W iU
son drehte einen Glascylinder vermittelst eines RadeS
und Kurbel um seine Axe und ließ ihn auf ein Küssen
reiben, er brachte an dem, gegen den Cylinder stehen
den Ende des Leiters, mehr Spihen an, um die Auf
nahme der electrifchen Materie zu erleichtern; dieser
Theil des Leiters, der die Electricität zuerst aufnimmt,
heißt der Zuleiter (colleUor).
§. 1190. Ein englischer Künstler, Namens N a i r n e,
brachte die Kugel, oder den Cylinder, mir einem gezähnten
Getriebe, auch einer Schraube ohne Ende in Bewegung
und hat sich überhaupt um die Verbesserung der Elecrrisir-
Maschinen dieser Art sehr verdient gemacht. Der Cylin
der