Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Vierter Theil)

Von den Sonnen und Mondhöfen. 18Z 
deren man oft 20 bis 30 zugleich sieht, die aber gewöhn 
lich nur zwey Farben, nämlich gelb gegen die Sonne zu 
und blaßgrün auf der andern Seite zeigen. 
$. 2360. Läßt man in einem versinsierten Zimmer, 
Sonnenstrahlen in der nöthigen Richtung auf einem in 
Tropfen zertheilten Wasserstrahl, welcher alsdenn einen 
Regen bildet, fallen, so laßt sich dadurch ein künstlicher 
Regenbogen sehr gut nachmachen, bey welchem man alle 
die, der Bildung der natürlichen, begleitende Umstände 
beobachten und wahrnehmen kann. 
Von den Sonnen und Mondhöfen. 
§. 2361. Höfe um Sonne und Mond, Halo neu 
(dalones» coronae) nennt man Kreist oder Ringe, welche 
zu gewissen Zeiten die Sonne, den Mond, auch wohl 
die grössern Sterne zu umgeben scheinen und bald weiß, 
bald wie Regenbogen gefärbt sind. Zm leßtern Falle ist 
die rothe Farbe gewöhnlich die innerste; bisweilen sieht 
man mehrere concentrifche Ringe auf einmal. Ihr 
Durchmesser beträgt mehrentheils 45 Grade, doch kann er 
auch eine andere Grösse haben und von 2 0 bis 900 gehen. 
Sie werden vom Winde zerstreut und an Oertern, die 
* einige Meilen aus einander liegen, nicht zugleich gesehen. 
Daher kann die Ursache ihrer Entstehung nicht hoch im 
Luftkreife liegen. 
§. 2362. Man sieht einen solchen Hof um jedes Licht, 
das man im Kalten durch aufsteigenden Dunst von war 
men Wasser, durch angehauchte oder leicht überfrorne Fen 
sterscheiben u. dgl. betrachtet und kann hieraus schließen, 
daß die Höfe durch die Brechung der Lichtstrahlen in den 
wässerichten Theilen des Lufrkreifeö entstehen.. Die um- 
M 4 stand-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.