Von den Quellen.
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Theile in Auflösung hält, so wird es in medicinischen Ab
sichten theils getrunken, theils als Bad gebraucht, des-
halb dergleichen warme Quellen auch den Namen der
warmen Bäder (riiermae) führen.
$. 1914. Die Ursache der warmen Bader ist, ohne
Zweifel, in den meisten Fällen, in dem, mit einem hohen
Grade der Hitze verknüpften Aufbrausen der Schwefel
kiese und anderer Mineralien, bey ihrer Lurch das Was
ser und die Luft bewirkten Zersetzung zu suchen.
§.1915. Lulofs hat viele Beyspiele feuerfangender
Quellen gesammlet; sie sind durch aufsteigende Sumpf-
luft zu erklären, welche bey Annäherung brennender
Kerzen in eine bläuliche Flamme ausbricht. In den
Morgenländern giebt es auch Quellen, auf deren Waffer
eine entzündliche Naphtha schwimmt.
Von den Seen und Sümpfen.
§. 1916. Stehende Gewässer mitten im Lande,
welche in keiner sichtbaren, wenigstens keiner unmittel
baren Gemeinschaft mit dem Weltmeere stehen, nennt
man Seen, Landseen (lacus, ftagna). Man theilt
sie gewöhnlich in eigentliche Seen und Sümpfe,
wobey man unter den letztern diejenigen versteht, welche
gar keinen sichtbaren Ausfluß haben; in diesem Sinne
ist das sogenannte Caspische Meer ein Sumpf. Andere
Schriftsteller, z. B. Lulofs, nennen Sümpfe (palu-
des) nur diejenigen Sammlungen von Wasser, die durch
Vermischung mit erdigten Theilen, einen Theil ihrer
Flüssigkeit verlohren haben.
Z. 1917. Die eigentlichen Seen mit sichtbaren Ab
flüssen verändern gewöhnlich ihre Höhe zu verschiedenen
Zeiten des Jahres, je nachdem sich die Menge der Zu-