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Von den Jahreszeiten rc. 69
durch die andere, dringt und dadurch binnen 24 Stun
den nur einmahl Fluth und einmahl Ebbe veran
lasset.
Von den Jahreszeiten und dem Klima.
$. 1994. Die vier Theile, in welche das Jahr, in
Absicht auf die Stellung der Erde gegen die Sonne, be
sonders von den Bewohnern der gemässigten Zonen, ein
getheilt wird, nennt man Jahreszeiten (quatuor
anni tempora)* Ihre Namen sind bekanntermaßen
Frühling (ver), Sommer (aestas), Herbst (au-
tumnus) und Winter (hiems),
§. 1995. Wenn die Sonne im Anfange des Stein
bocks steht, so ist in der nördlichen gemässigten Zone ihre
Mittagshöhe am kleinsten und die Tageslange am kürze
sten. Ihre fchief auffallende Strahlen erwärmen die
Erdflache wenig und nur einige Stunden lang; die Kalte
nimmt überhaupt zu und man sagt, es sey Winter.
Je weiter sie aber zu dem Zeichen des Widders hinauf
rückt, destomehr wachst ihre Mittagshöhe zugleich mit
der Lange des Tages, ihre Strahlen werden weniger
schief, erwärmen starker und langer, die erstorbene Na
tur fängt endlich von neuem an, zu leben und mit dem
Eintritte der Sonne in den Widder hebt der Frühling
an. Alle diefe Wirkungen nehmen zu, bis beym Ein
tritte der Sonne in den Krebs ihre Mittagshöhe und die
Tageslange am größten werden und die Strahlen die
stärkste Hihe verursachen; alsdann sagt man, es sey
Sommer. Von dieser Zeit an, reifen die Früchte; die
Sonne aber geht wiederum nach dem Aequator zurück in
niedrigere Stellen, ihre Strahlen werden schiefer, die
E Z Tage