Full text: Meteorologie für Flieger

der Temperatur und dem Feuchtig 
keitsgehalte der Luft, je höher der Druck 
der Luft, je niedriger die Temperatur und je ge 
ringer der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, um so 
größer bei sonst gleichen Verhältnissen der Luft 
widerstand und damit der Auftrieb. 
Hieraus schon ergibt sich die Notwendigkeit, die 
physikalischen Eigenschaften der Luft und deren 
periodische und unperiodische Veränderungen so 
wie örtliche Verteilung möglichst eingehend ken 
nenzulernen. 
4. Die irdische Atmosphäre. 
Die irdische Atmosphäre ist das Medium, in 
dem der Flieger seine Maschine steuert. 
Nach optischen Erscheinungen (Höhe der Po 
larlichter, Auftreten von leuchtenden Wolken, 
Meteoren usw.) müssen wir schließen, daß die 
irdische Atmosphäre mehrere 100 km in die 
Höhe reicht. Die gewaltige Masse der Atmo 
sphäre wird durch die Anziehungskraft der Erde 
an unserem Planeten festgehalten. Diese Kraft 
wirkt aber so, daß die schwereren Gase der 
Atmosphäre am stärksten, die leichteren Gase 
schwächer angezogen werden. Dementsprechend 
finden wir in den der Erdoberfläche unmittelbar 
auflagernden Luftschichten die schweren Gase 
Stickstoff und Sauerstoff vorherrschend, in den 
höheren Schichten überwiegt weitaus der leichte 
Wasserstoff. Man kann die Grenze zwischen der 
unteren Stickstoftsphäre und der darüber lagern 
den Wasserstoftsphäre in das Niveau von 65 
bis 70 km verlegen. 
Solch gewaltige Höhen unseres irdischen Luft 
meeres haben für uns aber bloß mittelbares
	        
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