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Feld und Bewegung einzelner Elektronen
§ 17
Elektronen würde natürlich nicht nur von der elektromagne
tischen, sondern auch von der Deformationsenergie abhängen;
ihre Masse wäre mithin nicht als rein elektromagnetische an
zusprechen.
Der Begriff der elektromagnetischen Masse ist allerdings
in den letzten Jahren etwas in den Hintergrund getreten. Man
stellt sich vor, daß auch die Masse materieller Atome nicht,
wie es die klassische Mechanik annahm, konstant, sondern daß
sie ebenfalls von der Geschwindigkeit abhängig sei. Dann würde
der Unterscheidung zwischen „materieller“ und „elektromagne
tischer“ Masse keine prinzipielle Bedeutung zukommen.
Wir werden unten (in § 22 u. 23) Theorien erörtern,
welche die kinematische Grundhypothese VII fallen lassen, und
dementsprechend Energie und Bewegungsgröße nicht elektro
magnetischer Art einführen. Diese Theorien beziehen sich in
dessen nur auf spezielle translatorische Bewegungen. Bei der
Behandlung der Rotation von Elektronen und Elektronensy
stemen (§ 25—27) werden wir nicht umhin können, wiederum
die Hypothese der Starrheit zugrunde legen.
§ 17. Die Bewegungsgleichungen des Elektrons.
Ist das „äußere Feld“ gegeben und die jeweilige Lage, Ge
schwindigkeit und Drehgeschwindigkeit des Elektrons, so sind
die resultierende äußere Kraft
(90) = JdvQ =
und die resultierende äußere Drehkraft
JdvQ {<£* + ^ [*>&*] J,
(90a) JdvQ[v,® a + - c [*$ a ]]
gleichfalls bestimmt. Für das kugelförmige Elektron wird man
als Momentenpunkt den Mittelpunkt desselben wählen, und von
diesem aus den Radiusvektor r konstruieren. In der kinema
tischen Grundgleichung gibt dann t) 0 die Geschwindigkeit dieses
Mittelpunktes, u die Drehgeschwindigkeit des Elektrons um
seinen Mittelpunkt an.
■MM